Zur Meisterschaft – und keinen Schritt weiter

2013-softball
Siegesgewohnt, aber ohne kurzfristige Aufstiegsambitionen: Unsere Softballchefin Siska Kipphan und ihre Mitspielerinnen – links Birgit Eisenbeis, rechts Lisa Theiss.

Unsere Softballerinnen haben am Wochenende ein Spiel verloren. Das ist eine Niederlage mehr, als sie in der Abschlusstabelle sehen wollten. „Wir gewinnen die Liga“, sagte unsere Softballmanagerin Siska Kipphan zu Saisonbeginn, erschrak selbst kurz über diese klare Ansage, blieb aber dabei. Ihr Team bestätigte bislang die Ansprüche mit fünf hohen Siegen (17:2 und 19:2 gegen Frankfurt, 17:5 und 13:1 gegen Speyer/Coblenz und nach dem 13:14 16:1 gegen Bad Homburg/Gießen).

Der zweite Spieltag zeigt aber schon die Probleme im Südwest-Softball: Die Speyer Turtles bilden mit den Coblenz Raptors eine Spielgemeinschaft über 150 Kilometer Luftlinie und sind nach dem Rückzug von Bad Kreuznach, Saarlouis und Saarbrücken neben unserem Team die einzige Südwestmannschaft im Spielbetrieb. Die übrigen sechs Gegner – Tabellenführer SG Babenhausen Blue Devils/Dreieich Vultures, gegen den unser Team erst im Juli und August spielt, die SG Bad Homburg Hornets/Gießen Busters, die Darmstadt Rockets, die Main-Taunus Redwings aus Hofheim, Frankfurt 1860 und Hünstetten Storm – kommen aus Hessen.

Der Wettbewerb trägt den Namen „Verbandsliga“, aber einen gewissen Interpretationsspielraum lässt das zu. Denn die vorherige Verbandsliga wurde vor dieser Saison mangels Teilnehmern aufgelöst. „Wir waren der einzige Verbandsligist, den es noch gab“, sagt Kipphan. Und es lässt sich darüber streiten, ob die Athletics mangels gegnerischer Teams in die Landesliga herabgestuft wurden oder alle Landesligisten aufstiegen – die neue Liga heißt zwar wieder Verbandsliga und bildet den Unterbau der Bundesliga, spielt aber auf Landesliga-Niveau und nach Landesliga-Regeln. Der enorme Qualitätsunterschied zwischen den ersten beiden Ligen wird dadurch noch größer.

Deshalb wird es auch 2015 keinen Aufsteiger geben. Auch nicht die Mainz Athletics, die schon von 1999 bis 2001 sowie 2005 in der Bundesliga spielten, im Falle der angestrebten Meisterschaft. „Die Bundesliga wäre froh über einen Aufsteiger, aber keiner will“, sagt Kipphan, „und auch bei uns liegt es in ferner Zukunft. Langfristig wäre es schön. Aber solange wir vor jedem Spiel zusehen müssen, dass wir neun Leute haben, ist es zu teuer. Man braucht zwölf bis fünfzehn Spielerinnen, die auch dahinterstehen.“ Und wir haben gerade erst die zweite Mannschaft aufgelöst – nicht nur in Ermangelung einer Liga, in der sie hätte spielen können: „Wir waren zu wenige“, erklärt Kipphan. „Mit zwölf Spielerinnen konnten wir keine zwei Teams stellen.“

Die Altersstruktur unseres Teams verändert sich immerhin gerade. 14 bis 34 Jahre alt sind die Spielerinnen, „gefühlt 17“, sagt Kipphan. „Ein paar Ältere sind noch dabei, aber größtenteils sind wir Anfang 20. Und wir sind super aufgestellt. Auf allen Positionen haben wir gute Leute. Jüngere kommen nach, also kann man vielleicht eines Tages über einen Aufstieg nachdenken…“ Immerhin: Der vakante Trainerposten ist besetzt. „Den bräuchten wir dringend“, hatte die Managerin nach dem ersten Spieltag noch gesagt. In den vergangenen Jahren machte sie als Pitcherin und Infielderin auch diesen Job nebenher selbst. „Das war aber nicht optimal“, sagte sie. Spielertrainerin Jenny Allard konnte keine Dauerlösung sein. Inzwischen hat unser Bundesligapitcher AJ Mackey die Aufgabe übernommen, häufig assistiert von Max Boldt. „Das Training ist richtig gut und wir lernen unglaublich viel dazu“, freut sich die Outfielderin Birgit Eisenbeis. Als nächstes geht es darum, den eigenen Unterbau wieder zu vergrößern. „Zwei Teams zu haben, wäre besser“, sagt Kipphan. „Aber das liegt nicht an uns. Diese Probleme hat der ganze Verband.“ cka

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Zur Meisterschaft – und keinen Schritt weiter

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Siegesgewohnt, aber ohne kurzfristige Aufstiegsambitionen: Unsere Softballchefin Siska Kipphan und ihre Mitspielerinnen – links Birgit Eisenbeis, rechts Lisa Theiss.

Unsere Softballerinnen haben am Wochenende ein Spiel verloren. Das ist eine Niederlage mehr, als sie in der Abschlusstabelle sehen wollten. „Wir gewinnen die Liga“, sagte unsere Softballmanagerin Siska Kipphan zu Saisonbeginn, erschrak selbst kurz über diese klare Ansage, blieb aber dabei. Ihr Team bestätigte bislang die Ansprüche mit fünf hohen Siegen (17:2 und 19:2 gegen Frankfurt, 17:5 und 13:1 gegen Speyer/Coblenz und nach dem 13:14 16:1 gegen Bad Homburg/Gießen).

Der zweite Spieltag zeigt aber schon die Probleme im Südwest-Softball: Die Speyer Turtles bilden mit den Coblenz Raptors eine Spielgemeinschaft über 150 Kilometer Luftlinie und sind nach dem Rückzug von Bad Kreuznach, Saarlouis und Saarbrücken neben unserem Team die einzige Südwestmannschaft im Spielbetrieb. Die übrigen sechs Gegner – Tabellenführer SG Babenhausen Blue Devils/Dreieich Vultures, gegen den unser Team erst im Juli und August spielt, die SG Bad Homburg Hornets/Gießen Busters, die Darmstadt Rockets, die Main-Taunus Redwings aus Hofheim, Frankfurt 1860 und Hünstetten Storm – kommen aus Hessen.

Der Wettbewerb trägt den Namen „Verbandsliga“, aber einen gewissen Interpretationsspielraum lässt das zu. Denn die vorherige Verbandsliga wurde vor dieser Saison mangels Teilnehmern aufgelöst. „Wir waren der einzige Verbandsligist, den es noch gab“, sagt Kipphan. Und es lässt sich darüber streiten, ob die Athletics mangels gegnerischer Teams in die Landesliga herabgestuft wurden oder alle Landesligisten aufstiegen – die neue Liga heißt zwar wieder Verbandsliga und bildet den Unterbau der Bundesliga, spielt aber auf Landesliga-Niveau und nach Landesliga-Regeln. Der enorme Qualitätsunterschied zwischen den ersten beiden Ligen wird dadurch noch größer.

Deshalb wird es auch 2015 keinen Aufsteiger geben. Auch nicht die Mainz Athletics, die schon von 1999 bis 2001 sowie 2005 in der Bundesliga spielten, im Falle der angestrebten Meisterschaft. „Die Bundesliga wäre froh über einen Aufsteiger, aber keiner will“, sagt Kipphan, „und auch bei uns liegt es in ferner Zukunft. Langfristig wäre es schön. Aber solange wir vor jedem Spiel zusehen müssen, dass wir neun Leute haben, ist es zu teuer. Man braucht zwölf bis fünfzehn Spielerinnen, die auch dahinterstehen.“ Und wir haben gerade erst die zweite Mannschaft aufgelöst – nicht nur in Ermangelung einer Liga, in der sie hätte spielen können: „Wir waren zu wenige“, erklärt Kipphan. „Mit zwölf Spielerinnen konnten wir keine zwei Teams stellen.“

Die Altersstruktur unseres Teams verändert sich immerhin gerade. 14 bis 34 Jahre alt sind die Spielerinnen, „gefühlt 17“, sagt Kipphan. „Ein paar Ältere sind noch dabei, aber größtenteils sind wir Anfang 20. Und wir sind super aufgestellt. Auf allen Positionen haben wir gute Leute. Jüngere kommen nach, also kann man vielleicht eines Tages über einen Aufstieg nachdenken…“ Immerhin: Der vakante Trainerposten ist besetzt. „Den bräuchten wir dringend“, hatte die Managerin nach dem ersten Spieltag noch gesagt. In den vergangenen Jahren machte sie als Pitcherin und Infielderin auch diesen Job nebenher selbst. „Das war aber nicht optimal“, sagte sie. Spielertrainerin Jenny Allard konnte keine Dauerlösung sein. Inzwischen hat unser Bundesligapitcher AJ Mackey die Aufgabe übernommen, häufig assistiert von Max Boldt. „Das Training ist richtig gut und wir lernen unglaublich viel dazu“, freut sich die Outfielderin Birgit Eisenbeis. Als nächstes geht es darum, den eigenen Unterbau wieder zu vergrößern. „Zwei Teams zu haben, wäre besser“, sagt Kipphan. „Aber das liegt nicht an uns. Diese Probleme hat der ganze Verband.“ cka

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