Unser Bundesligateam hat die Serie fortgesetzt und in Mannheim den fünften Sieg in Serie geholt. Knapp war’s allerdings auch diesmal: Erst im zehnten Inning, in dem Peter Johannessen ein Double schlug und nach einem Mike-Larson-Single scorte und die Tornados anschließend den Ball nicht mehr aus dem Infield brachten, stand das 3:2 fest – vor allem dank einer starken Leistung unserer beiden Pitcher. Tim Stahlmann war in der Schlussphase durch nichts zu überzwingen und merkte in seiner entspannten Art auf dem Mound gar nicht, welchen persönlichen Meilenstein er im letzten Inning en passant erreichte.

Christian Decher legte mit sechs starken Innings die Basis zum fünften Sieg in Serie…

„Wir haben den Pitcher gar nicht so schlecht gehauen, aber auch wieder viel Pech gehabt“, resümierte unser Infielder Max Boldt. „Wir haben harte Linedrives geschlagen, aber oft auf die Leute. Und wir haben es oft geschafft, in Scoring Position zu kommen, aber nicht zu scoren. Das ist ein bisschen unsere Geschichte in diesem Jahr. Das machen wir öfter…“

In Führung gingen daher die Tornados. Der Tabellenletzte begann offensiv, brachte schon den Leadoff auf die dritte Base (und nicht weiter) und scorte im dritten Inning zweimal: Nach einem Walk für Dominik Höpfner warf unser Pitcher Christian Decher zwar zwei Strikeouts, aber wir kamen nicht aus dem Inning und kassierten durch zwei Basehits zwei Runs. „Dieses Inning haben sie gut geschlagen“, sagte Boldt. „Sonst haben unsere Pitcher einen richtig guten Job gemacht und nicht viel zugelassen.“

Etwas beruhigter konnten unser Team das letzte Drittel des Spiels angehen, denn im sechsten Inning schaffte es den Ausgleich. Joel Johnson eröffnete den Offensivdurchgang mit einem Basehit und wurde von Peter Johannessen auf die zweite Base geschickt. Johnson scorte nach Boldts Double, Boldt nach einem Strikeout gegen Mike Larson dank eines Doubles des Ex-Mannheimers Jonathan Wagner.

„Und von da an war die Frage eigentlich nur noch, wann wir den Run scoren, um zu gewinnen“, sagte Boldt. „Ich hatte absolutes Vertrauen in die Pitcher, dass die das machen, dass die nichts mehr anbrennen lassen.“ Wobei es im achten Inning noch einmal knapp wurde. Weil der Mannheimer Starter Cedric Desmedt Probleme bekam, besetzte zunächst unser Angriff bei einem Aus alle Bases: Johnson bekam den Ball übergeworfen, Boldt und Larson bekamen Walks. Die Tornados wechselten daraufhin den Pitcher und kamen mit zwei Strikeouts von Matteo d’Angelo gegen Wagner und Lennard Stöcklin ohne Runs aus dem Inning.

Und kamen selbst der neuerlichen Führung recht nahe: Rückkehrer Mike Durham, der bereits 2013 für die Tornados spielte, schlug ein Triple. „Der Pitch war nicht so gut“, gestand unser nach sechs Innings eingewechselter Reliever Tim Stahlmann ein. „Den hat er sehr gut erwischt. Kevin war im Outfield noch dran… das war schade in dem Moment, aber ich habe mir keine Gedanken gemacht. Letztlich hat sich das ja gut aufgelöst.“ Nach einem Walk hatten die Tornados Runner auf der ersten und dritten Base, aber unsere Defensive erkannte den Plan der Mannheimer, ahnte das Squeeze Play, schaffte aber das Aus an der Homeplate nicht, hielt immerhin den Runner an der dritten Base, musste aber den anderen auf die zweite lassen. „Wir haben den Spielzug erraten“, sagte Boldt, „eigentlich auch richtig verteidigt, aber das Aus nicht geholt. Das müssen wir abstellen, die Gelegenheit müssen wir nutzen. Genau wie wir in der Offensive die Chancen nutzen müssen. Bei Bases loaded und einem Aus müssen wir wenigstens einen Punkt holen, wir müssen den Sack zumachen können. Gegen andere Mannschaften wird uns das, auf gut Deutsch gesagt, in den Arsch beißen.“

Stahlmann packte sich die Bases mit einem Intentional Walk zu. „Wir wollten das Doubleplay bekommen“, erklärte unser Pitcher. „Ich habe immer versucht, den Ball tief zu halten, damit es schneller geht.“ Statt Doubleplay gab es zwei Strikeouts – auch in Ordnung.

2014-tübingen-stahlmann
…den Tim Stahlmann mit seinem 93. bis 100. Bundesliga-Strikeout vollendete.

Und nach einem unspektakulären neunten Inning gingen wir in der Verlängerung schnell in Führung: Peter Johannessen kam mit einem Double durch die Mitte schon recht weit und scorte bei zwei Aus durch Mike Larsons Basehit ins Leftfield. Zwei Walks gaben uns noch die große Chance auf das 4:2, die wir aber nicht nutzten.

Stahlmann war auf dem Mound aber zu stark, um den Mannheimern noch eine Ausgleichschance zu geben. Johnson und Boldt kümmerten sich um das erste Aus, der Pitcher mit seinem achten Strikeout des Abends um das zweite – schade direkt, denn es war Tim Stahlmanns 100. Bundesliga-Strikeout, aber halt noch nicht das Spielende. Das besorgte Max Boldt drei Pitches später mit einem Catch an der ersten Base.

„100 Strikeouts sind etwas schönes“, sagte Stahlmann. „Darüber kann man sich freuen. Insgesamt haben wir es wieder ein bisschen zu spannend gemacht, aber wie Max gesagt hat: Wir hatten Vertrauen, dass wir siegreich vom Platz gehen. Es hat sich gut angefühlt, und wenn man entspannt bleibt, den Kopf weitestgehend ausschaltet, dann geht es von selbst. Dann läuft die Maschine.“ Dann ist man schwer zu schlagen. Und das will unser Team am Samstagabend, ebenfalls in Mannheim, ebenfalls um 19 Uhr, noch einmal zeigen. cka

Mainz Athletics    0 0 0 0 0 2 0 0 0 1   3
Mannheim Tornados  0 0 2 0 0 0 0 0 0 0   2

CF K. Kotowski, SS Johnson (1 Run/0 RBIs), DH Johannessen (1/0), 1B Boldt (1/1), RF Larson (0/1), C Wagner (0/1), 3B L. Stöcklin, LF Schulz, 2B Weichert – P Decher (7. P Stahlmann).

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