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Eric Massingham hatte die Disciples sechs Innings lang gut unter Kontrolle – und die nötige Run-Unterstützung, die ihn von jedem Druck bewahrte.

Kalt war’s am Hartmühlenweg. Ungemütlich. Aber trocken, als um 17 Uhr, drei Stunden später als eigentlich geplant, das zweite Spiel unseres Bundesligateams gegen die Haar Disciples begann. Es blieb auch trocken, hin und wieder ließ sich die Sonne kurz blicken, und es war am Ende erfolgreich. Viel unspektakulärer als am Vorabend gewannen wir auch die Samstagspartie: 8:1.

„Der Pitcher hatte Probleme mit seiner Kontrolle“, sagte Peter Johannessen, der sich am Freitag gegen Kevin Trisl nicht hatte durchsetzen können, gegen Cody Chartrand und DJ Jauss hingegen schon wieder viermal auf Base war, zweimal scorte. „Das haben wir ausgenutzt. Wir wehren uns nicht dagegen, es einfach gemacht zu bekommen.“

Freilich ist es ein günstiges Geschick, die ambitionierten Disciples gerade in dieser Saisonphase zu bekommen, in der sie dabei sind, ihren US-Pitcher nach schwachen Leistungen auszutauschen, aber noch keinen neuen haben. Chartrand kassierte schon im ersten Inning drei Runs – ohne einen einzigen Hit: Ein Walk für Kevin Kotowski, ein Fehler an der dritten Base nach Schlag von Trey Stover, noch ein Walk für Peter Johannessen füllten die Bases. Max Boldt schlug einen Sacrifice Fly weit ins Centerfield für Kotowskis 1:0, auch Mike Larson walkte, zwei Wild Pitches brachten Stover und Johannessen über die Homeplate zum 3:0. Jetzt erst kam Chartrand mit zwei Strikeouts aus dem Inning.

Und die Disciples hatten mit Eric Massingham ähnliche Probleme wie unser Team tags zuvor mit Trisl. Im ersten, zweiten, dritten, vierten, fünften Inning kamen nur jeweils drei Gästespieler an den Schlag. Zwei schafften es auf Base, einer im ersten Inning durch einen Basehit, der andere im vierten nach einem Error, beide mussten per Doubleplay ins Dugout zurück – und die Kombination Kipphan-Stover-Kipphan war sehenswert.

Unser Angriff litt ein bisschen unter dem Kontrast zwischen dem oberen und dem unteren Ende der Lineup. „Unten müssen wir ein bisschen aufwachen“, forderte Ulli Wermuth, „wir müssen gefährlicher werden. Ich weiß ja, dass die Jungs das können.“ Immerhin begann das 4:0 auf Position sieben, mit einem Walk für Marcel Raab. Ein Doppelfehler im In- und Outfield brachte den Designated Hitter an die dritte Base und Kevin Kotowski an die zweite, Trey Stovers Double brachte beide heim. Stover selbst scorte nach einem weiteren Fehler.

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Trey Stover überzeugte erneut als erstklassiger Shortstop – und mit zwei Runs und zwei RBIs auch im Angriff.

Und damit war es nicht weiter tragisch, dass Massingham im sechsten Inning zwei Runner hatte, die die Defense nicht von den Bases holen konnte, die halt auf der ersten und zweiten hängenblieben. Damit war es nicht weiter tragisch, dass Lucas Dickman im siebten Durchgang den Run zum 1:6 kassierte – unverschuldet, wieder nach einem Error im Infield, bei dem der Ball am Ende im Dugout lag. Erst recht nicht weiter tragisch war’s, weil Johannessen und Max Boldt sofort zwei Punkte nachlegten, beide nach einem Single von Lennard Stöcklin, der während der vielen Würfe, die an der Homeplate zu spät kamen, noch bis zur zweiten Base weiterkam. Danach passierte nichts mehr.

„Es war unspektakulär“, sagte auch Wermuth. „Wir haben unser Programm runtergespielt, Eric frühen Runsupport gegeben, so dass er noch dominanter pitchen konnte. Und gegen ein Team wie Haar in achtzehn Innings nur zwei Runs abzugeben, macht der Offense das Leben angenehm. Die zwei Errors hätten heute nicht sein müssen, aber sonst kann man nichts Negatives über dieses Spiel sagen.“

Weil in der restlichen Bundesliga erneut drei Spiele ausgefallen sind, ist die Tabelle momentan völlig schief. Unter den vier Mannschaften, die alle acht Spiele haben austragen können, sind wir die erfolgreichsten; kurioserweise stehen wir hinter den Stuttgart Reds, die erst fünfmal spielen konnten, haben aber einen negativen Rückstand auf unsere nächsten Gastgeber. „Wir sollten den Start aber nicht überbewerten“, warnt Wermuth. „Wir haben unser Soll vier Spieltage lang erfüllt, das ist schön und gut, aber das müssen wir vierzehn Spieltage lang machen.“ cka

Haar Disciples    0 0 0 0 0 0 1 0 0   1
Mainz Athletics   3 0 0 3 0 0 2 0 -   8

Mainz Athletics: CF K. Kotowski (2 Runs/0 RBIs), SS Stover (2/2), LF Johannessen (2/0), C Boldt (1/1), RF Larson, 3B L. Stöcklin (0/2), DH Raab (1/0), 1B Kipphan, 2B Weichert – P Massingham (7. P Dickman, 9. P Möller).

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