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Action an der Homeplate, Jubel im Dugout: Lennard Stöcklin scort zum 6:1.

Unser Bundesligateam hat die Favoritenrolle angenommen. Im zweiten Spiel gegen die Regensburg Legionäre gab es den zweiten Sieg, ein 7:4, das knapper klingt, als es tatsächlich war. Drei ihrer vier Runs scorten die Regensburger erst im neunten Inning bei zwei Aus, da war das Spiel schon längst entschieden.

„Wir sind ganz gut im Rollen“, freute sich Ulli Wermuth. „Regensburg zuhause zu sweepen, das ist lange her.“ 2008 gab’s das zum letzten Mal, im Jahr nach der Meisterschaft. 4:0 gewannen wir damals das erste Spiel, 4:3 das zweite durch ein Walkoff-Ground-Rule-Double von Martin Kipphan nach zwei Intentional Walks. Diesmal 10:3 und 7:4, womit wir die Tabellenführung ausbauten auf drei Siege Vorsprung auf Regensburg und weiterhin zweieinhalb auf Heidenheim.

Ganz so spektakulär wie am Freitag war’s nicht, aber ähnlich souverän. Eric Massingham brauchte nur neun Würfe, um durch das erste Inning zu kommen, Peter Johannessen zwei für die Führung. Der Homerun des Schweden flog übers Rightfield zum 1:0. Im zweiten und dritten Inning hatte unser Starter etwas mehr Arbeit, aber hielt die Bases leer; alle neun Regensburger mussten von der Homeplate direkt zurück ins Dugout, vier per Strikeout. Und unsere Offensive legte im dritten Inning nach; durch einen der erneut ungewohnt vielen Regensburger Fehler kam Johannessen auf die erste Base und unser zweiter Hit des Tages war der zweite Homerun, von Max Boldt zum 3:0 weit übers Centerfield geschlagen.

Mit einem Double von Matt Vance und einem Basehit von Ludwig Glaser verkürzten die Regensburger zwar auf 1:3, aber damit konnten wir gut leben. Etwas später schlug wieder Boldt mit einem gewaltigen Double ins äußerste Leftfield Thomas de Wolf über die Platte, scorte selbst dank Lennard Stöcklins Single, und nach Martin Kipphans Double, nicht ganz so tief ins Leftfield, musste Stöcklin sich beeilen, es wurde knapp, es reichte. 6:1, Pitcherwechsel beim Gegner, der US-Starter war geschlagen.

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Ohne jede Hektik ist Peter Johannessen unterwegs zur Führung – der Ball ist zum Solo-Homerun aus dem Stadion geflogen.

Viel passierte danach nicht mehr. Kevin Kotowski kam noch einmal auf die dritte Base, die Regensburger fanden immer noch keine Mittel gegen Massingham, manch einer schien sogar die Lust zu verlieren. Zwei Doubles von Kevin Kotowski und Thomas de Wolf brachten sogar noch den siebten Run. Und erst im allerletzten Inning packte sich Manuel Möller nach dem ersten Aus die Bases mit drei Walks voll, machte weiter mit einem Drei-Pitches-Strikeout gegen Christoph Zirzlmeier, war auch gegen den ehemaligen Mainzer Jannis Muschik sehr nahe am Strikeout, der das Spiel beendet hätte – paff!, 3-RBI-Double des Outfielders. 7:4, aber immer noch zwei Aus, nur ein Runner unterwegs, und der blieb dort. Zwar schlug der junge Catcher Elias von Garßen nach zwei Strikes den Ball nochmal in Richtung Leftfield, aber viel zu schwach, um Nici Weichert zu erschrecken. Der Shortstop machte das einfache Aus mit Martin Kipphan an der ersten Base.

Damit war Ulli Wermuth am Ende nur noch ein bisschen unglücklich. „Keiner meiner Pitcher darf drei Walks in Folge werfen“, schimpfte der Coach. Das kommt nicht in Frage, das darf nicht sein, des wollmer nit“ – ein kleines Grinsen war da schon wieder dabei. „Diese eine Schwäche müssen wir noch abstellen“, sagte Wermuth, „wir verlieren noch die Konzentration, wenn wir hoch führen. Aber eigentlich hatten wir das Spiel die ganze Zeit unter Kontrolle. Der Homerun im ersten Inning hat Eric die Zuversicht gegeben, da ist er ein echter Profi. Wir hatten mehr Extra Base Hits als Singles“ – 5x 1B, 4x 2B, 2x HR. „Und ich bin noch ganz schön aufgekratzt. Zwei Siege gegen Regensburg, das ist verdammt lang her. Aber wir müssen die Tür bedingungslos schließen.“

Ein Absturz auf den vierten Platz ist jetzt nicht mal mehr theoretisch möglich, unsere 22. Playoff-Teilnahme im 25. Bundesligajahr sehr früh sicher. Ein Doppelsieg in Bad Homburg am kommenden Wochenende würde auch Regensburg aus dem Spiel nehmen, unser letzter Saisongegner Heidenheim (deren Doppelsieg gegen Mannheim vorausgesetzt) wäre dann der letzte Konkurrent. cka

Regensburg Legionäre   0 0 0 1 0 0 0 0 3   4
Mainz Athletics        1 0 2 0 3 0 0 1 -   7

CF K. Kotowski (1 Run/0 RBIs), LF Johannessen (2/1), RF de Wolf (1/1), C Boldt (2/3), DH Larson, 3B L. Stöcklin (1/1), 1B Kipphan (0/1), 2B Dickman, SS Weichert – P Massingham (8. P Möller).

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