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Selbst der Sprinter Sascha Lutz hat keine Chance, wenn Nici Weichert die zweite Base verteidigt!

Die Endspielwoche hat begonnen! Nur noch vier Tage, dann geht’s los, dann klären wir mit den Regensburg Legionären, wer die Nummer 1 im deutschen Baseball ist. Und vier Spieler gibt’s noch, die wir Euch noch nicht vorgestellt haben. Inzwischen sind wir längst bei unseren Besten angekommen, und als Siebzehnter der Reihe präsentieren wir heute den Grünblütigen.

Das, dachten wir die ganze Zeit eigentlich, wäre der Coach selbst, der schon auf der Sandflora herumrannte, als es die Athletics noch nicht gab, um die Schläger das Armyteams einzusammeln. „Aber der Nici“, sagt dieser, „der hat noch grüneres Blut als ich.“ Ein noch größeres Kompliment ist bei Ulli Wermuth kaum vorstellbar. „Ich betreue Nici Weichert seit über zehn Jahren und bin unheimlich froh, dass ich so jemanden habe. Er ist auch mit Herz und Seele Nachwuchstrainer, konzipiert seine Trainingspläne, bringt auch abseits der Bundesliga den Verein weiter voran. Und er hat das Herz und den Kopf eines Superathleten“, sagt der Coach. Die Statur fehlt dem kleinen Infielder wohl etwas, „aber es ist unglaublich, was er aus sich alles rausholt. Jetzt hat er auch das Selbstbewusstsein und den Rhythmus gefunden, um in der Bundesliga erfolgreich zu sein.“ Es ist schwer, einen einzelnen Spieler herauszupicken und die Entdeckung der Saison zu nennen, es gibt zu viele Kandidaten. Nici Weichert ist einer davon.

Im Infield ist der 24-Jährige schon lange etabliert, wenn nichts dazwischen kommt, wird er noch in diesem Jahr sein 200. Bundesligaspiel machen. Hin und wieder wurde er schon ein bisschen übers Feld verschoben, er war auch schon mal Outfielder, eigentlich aber immer an der zweiten Base. 2013 war Weichert das ganze Jahr lang Shortstop, das hat nicht besonders gut funktioniert. „Als Trey Stover verletzt war, haben sicherlich viele gedacht, dass das eventuell das Ende des Erfolgs sein könnte“, sagt Wermuth. „Aber es wurde alles andere als das.“ Weichert übernahm wieder die Schüsselposition des Amerikaners und wuchs unglaublich an seiner Aufgabe, spielte eine nahezu perfekte halbe Saison als Shortstop, kompensierte den Ausfall seines Vorgängers zu hundert Prozent. „Am Ende haben sich viele gefragt, warum wir den Trey zurückholen“, sagt Wermuth. „Nicis Leistung war dafür kein Grund. Hätte es sich nicht durch Verletzungen anders ergeben, hätten wir in den Playoffs weiter mit Lucas Dickman und Nici gespielt. Aber Lucas ist so vielseitig, dass wir auch mit Nici und Trey im Middle Infield sehr gut aufgestellt sind und trotzdem auf seinen Schläger nicht verzichten müssen.“

In der Offensive galt Nici Weichert bisher nicht als gefährliche Waffe. Das hat sich in diesem Jahr bemerkenswert geändert. „Im Winter war das schon abzusehen“, sagt Wermuth. „Im Krafttraining, im Einzeltraining, im Schlagkäfig war Nici sehr erfolgreich. Ich habe viel von ihm versprochen und bin froh, dass ich Recht behalten habe.“ Extra Base Hits sind immer noch selten bei Weichert, aber 46 Hits in 128 At Bats machen ihn zum fünftbesten Schlagmann in unserer Mannschaft. „Am Anfang der Saison hat er ein paar Spiele gebraucht“, sagt Wermuth, „aber dann kam er ins Rollen. Er kommt sehr oft auf Base, ist in der Verteidigung eine Bank, das macht ihn unverzichtbar. Beii vielen anderen Vereinen wäre er der Leadoff. Wir haben dafür schon Kevin. Aber Nici spielt nicht an Position 9, sondern an Position 0. Er ist nicht der Letzte am Schlag, sondern der, der vor dem Ersten kommt.“

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