Josh Little startet durch zum dritten Akt seiner langen Bundesligakarriere

Dass sein zweites Bundesligacomeback keine ganz alltägliche Geschichte ist, das sagt Josh Little selbst. 37 Jahre alt ist unser Neuzugang, im Mai wird er 38 Jahre alt – was in der Bundesliga eine Menge ist, aber für einen Baseballer noch kein Alter. Drei Jahre nach seinem letzten Abschied aus Deutschland will der Outfielder noch einmal angreifen, mit seiner Offensivkraft noch ein paar Runs und RBIs sammeln, mit seiner Erfahrung zu einer guten Saison des ganzen Teams beitragen.

12 Jahre liegt Josh Littles Debüt in den Bundesligen zurück, 2003 gewann der US-Amerikaner als Centerfielder und Pitcher der Friedberg Braves die Zweitligaspiele gegen die Neuenburg Atomics 15:5 und 22:12, schlug bei neun At Bats acht Hits, in jedem Spiel einen Homerun, zeigte damit: Für die 2. Liga war er viel zu gut. 2004 war Little bereits einer der drei Top-Hitter der Regensburg Legionäre, 2005 und 2006 ein wichtiger Angreifer der Fürth Pirates.

Eigentlich war der junge Mann aus Hickory, North Carolina, damals als Soldat in Hanau stationiert. „2001 habe ich herausgefunden, dass hier Baseball gespielt wird“, erinnert sich Little. Erfahrungen im hochklassigen Baseball hatte er zuvor in Florida bei den GCL Devil Rays gesammelt, dem Rookie-Team des damaligen Minor-League-Teams Tampa Bay Devil Rays.

Nationalität
usa USA
Position
First base
Outfield
Alter
44
B/T
L/L
Größe
188
Gewicht
81
Vorherige Vereine
Josh Littles Zeit in Deutschland war nach 81 Bundesligaspielen für Regensburg und Fürth (AVG .333) erst einmal vorbei. Von 2007 bis 2010 war Little als Logistiker im Auftrag der US Army in Irak und Dubai. Für Baseball gab es dort keine Gelegenheit, auch nicht in Army-Teams. „Nicht in dieser Region“, sagt der Outfielder. „Das war undenkbar.“ Wiederum über die 2. Liga kam Little jedoch vor fünf Jahren in die Bundesliga zurück: Mit den Stuttgart Reds stieg er 2011 auf und spielte zwei weitere Saisons in der Bundesliga.

Nach zwei Jahren in den USA ist Little seit vergangenem Juli zum dritten Mal in Deutschland – beruflich in Wiesbaden, sportlich in Mainz. „Ich habe jahrelang gegen die Athletics gespielt“, sagt Little, „jetzt fühlt es sich gut an, selbst ein Teil des Teams zu sein.“ Ganz ohne Spielpraxis kommt der Outfielder diesmal nicht zurück. In den vergangenen Jahren war er Fitnesstrainer in Hawaii und Florida, wo er in einer lokalen Liga Baseball spielte. Seine Erwartungen an die dritte europäische Karriere sind erst einmal pauschal: „Ich erwarte, dass wir professionell und hart arbeiten, unsere Fähigkeiten ausreizen und Spiele gewinnen.“ Seit Februar trainiert Josh Little wieder. Fit fühlt er sich ohnehin, nun findet er auch den Weg zurück ins Spiel. „Ich liebe dieses Spiel“, schwärmt Little, „und ich will meinen Teil dazu beitragen, dass unser Team Spiele gewinnt.“

Mit seinem Heimdebüt gegen die Paderborn Untouchables mit der Nummer 7 auf dem Trikot – die alte Uniform von Christian Decher war gerade zur Hand, Little hofft noch, in der Bundesliga die 5 oder die 25 tragen zu können – war der Neuzugang noch nicht so recht zufrieden. Im Outfield schätzte er einen Ball falsch ein, in der Offensive gelang noch kein Hit – das Geschoss in Richtung Leftfield war freilich gar nicht schlecht, gerade unglücklich genug platziert, dass der Shortstop mit einem erstaunlichen Reflex den harten Linedrive zu fassen bekam. „Aber ich glaube, uns wird es gut ergehen“, sagt Little. „Wir haben große Talente, aber auch erfahrene Spieler. Die beiden Siege ohne die drei amerikanischen Schlüsselspieler, die erst noch kommen, zeigen die Qualität des deutschen Kerns der Mannschaft. Wir arbeiten professionell. Und wir werden gute Ergebnisse holen.“ cka / Fotos: Tanja Szidat

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