Zach Johnson startet durch. In seinen ersten Spielen im gelben Athletics-Trikot hat sich der Ex-Mannheimer schon gut in die neue Mannschaft eingefügt.
Nationalität
ger GER
can CAN
Position
Pitcher
Alter
48
Vorherige Vereine
Kanadier in Mainz haben schon die eine oder andere Erfolgsgeschichte geschrieben. Ryan Balan war nicht lange hier, hat jedoch in seinen zwei Jahren als erstklassiger Pitcher und Hitter die Bundesliga dominiert wie wenige andere Spieler. Ein paar Jahre vorher hatte Kai McKinstry unser Team über viele gute Innings getragen. Mike Larson kam als Pitcher und war keiner, blieb aber als einer der gefährlichsten Hitter der Liga so lange wie kein anderer Ausländer in Mainz; nicht einmal der große Eddie Martínez erreichte Larsons neun Jahre im Trikot der Athletics. Und wenn der Outfielder auch seine Karriere beendet hat – die Spiele der alten Kollegen besucht er weiterhin. Unser neuer Catcher und Outfielder Zach Johnson, einer der beiden Kanadier im heutigen Bundesligateam – seinen Landsmann Jeff Hunt werden wir hier demnächst vorstellen -, ist erst seit wenigen Wochen in Mainz. Wegen seines Alters von bereits 27 Jahren wird er den Rekord seines Landsmanns wahrscheinlich nicht brechen. „Grundsätzlich“, sagt Johnson aber, „kann ich es mir vorstellen, hier lange zu bleiben. Ich prüfe schon die Möglichkeiten, meine Familiengeschichte einzusetzen. Ich habe immerhin deutsche Vorfahren.“

Nationalität
can CAN
Position
Pitcher
Center field
Alter
44
B/T
L/L
Größe
183
Gewicht
86
Vorherige Vereine
Johnson kennt Deutschland – nicht nur sportlich. Als Spieler den Mannheim Tornados war unser Neuzugang in der vergangenen Saison der drittbeste Offensivspieler im Süden hinter Thomas de Wolf und dem damaligen Stuttgarter und heutigen Heidenheimer Gary Michael Owens. Auch als Tourist hat Johnson zumindest den Süden kennengelernt. Robin Schmich, sein Nebenmann im Mannheimer Outfield, hat ihm vieles im Land gezeigt. „Bei Auswärtsspielen bin ich manchmal ein paar Tage länger geblieben“, erzählt Johnson. „Ich interessiere mich für Geschichte, das liegt bei uns in der Familie. Ich will so viel sehen wie möglich.“ Zu seiner Zeit in Puerto Rico hat schon der alte spanische Hafen Johnson fasziniert, hier insbesondere die bayerische Geschichte. Eine Tour zu den mittelrheinischen Burgen, sagt er, sei nur noch eine Frage des Termins.

Nationalität
can CAN
Position
Outfield
Alter
40
Größe
188
Gewicht
110
Vorherige Vereine
Mannheim, die alte Residenzstadt, war also schon ein guter Startpunkt für die europäische Karriere. Das 2000-jährige Mainz mit seiner komplexen, vielschichtigen Historie an einem der wichtigsten Brennpunkte von Zuckmayers Völkermühle Europas ist die optimale Fortsetzung. So lag der Wechsel den Rhein hinunter nahe, als sich eine Weiterbeschäftigung am Neckar zerschlug. „Grundsätzlich wollte ich eigentlich in Mannheim bleiben“, sagt Johnson, „aber die Tornados haben eine neue Richtung eingeschlagen, wir hatten unterschiedliche Vorstellungen. Ich hatte schon gegen Mainz gespielt, habe die Athletics als einen sehr guten, sehr gut organisierten Verein kennengelernt, daher war die Anfrage aus Mainz sehr reizvoll für mich.“ Mit neun Hits in sechs Spielen hat sich Johnson schnell an prominenter Position in unserer offensiven Lineup etabliert, seinen Vorgänger de Wolf im direkten Duell deutlich geschlagen mit einem Homerun, einem Double und einem Single gegenüber gar keinem Hit des Belgiers. Dessen spektakuläre Statistiken machen Johnson ohnehin keine Angst: „Ich sehe mich nicht als sein Nachfolger. Ich möchte hier das leisten, was das Team braucht. Und mit unserer Lineup wird es viele Möglichkeiten geben, Runs zu scoren und RBIs zu schlagen.“

Nationalität
can CAN
Position
Catcher
Outfield
Alter
34
Größe
190
Gewicht
99
Vorherige Vereine
An diesem Wochenende dürfte es besonders wichtig sein, die Möglichkeiten konsequent zu nutzen. Wir spielen in Heidenheim. Und Heidenheim ist der ungeschlagene Tabellenführer nach Sweeps gegen Haar, Regensburg und Mannheim, „gegen Teams, die als Playoff-Kandidaten angesehen werden“, sagt Max Boldt. Zwei Siege gegen den Deutschen Meister würden den spektakulären Saisonstart abrunden, ehe die Heideköpfe in Bad Homburg antreten, um die ersten Pflichtsiege zu holen. „Eine interessante Aufgabe für uns“, sagt unser Coach. „Keine einfache Angelegenheit, auswärts beim Tabellenführer, aber ich hoffe, dass wir ihnen die erste Niederlage bescheren können, optimalerweise vielleicht sogar zwei.“

Ihre große Schwäche der Vergangenheit haben die Heideköpfe abgestellt. „Sie hatten immer zwei sehr gute Starter, aber dann nicht mehr viel“, erklärt Boldt. „Aber Julius Spann hat 2016 schon einen guten Job als Reliever gemacht. Jetzt haben sie Justin Erasmus geholt, der in Haar ein guter Pitcher war und in Heidenheim eine bessere Offensive hat, sie haben den Leftie Clayton Freimuth aus Bad Homburg geholt, der als Reliever ziemlich erfolgreich ist. Und mit Owens haben sie sich gegenüber Jamie McOwen sicher nicht verschlechtert.“

Trotzdem: „Wir haben keine Angst davor, nach Heidenheim zu fahren“, verspricht unser Coach. „Ich freue mich auf gute Spiele, in denen wir uns mit dem momentan besten Gegner messen, um zu sehen, wo wir genau stehen.“ Bis auf Jan-Niclas Stöcklin sind alle Spieler bereit, lediglich Eric Keller wird nicht mitkommen, sondern in der zweiten Mannschaft gegen Frankfurt 1860 spielen. „Das bringt ihm mehr“, erklärt Boldt. „Er muss Erfahrung in der 2. Liga bekommen. Wenn er dort seine At Bats hat und catcht ist es besser, als wenn er bei uns auf der Bank sitzt.“ Auf dem Mound vertrauen wir natürlich zunächst auf unsere bewährten Starter Tim Stahlmann und Riley Barr. Im Bullpen hat sich Lennard Stöcklin als weitere Option neben Yannic Wildenhain und Ben Briggs platziert. „Lenny hat mich beeindruckt“, sagt Boldt zu Stöcklins kurzem Pitching-Comeback nach fünf Jahren Pause. Er hat viele Strikes geworfen, das ist oft viel wert, um ein oder zwei Innings über die Runden zu kommen. Ich glaube, dass ich ihn gut einsetzen kann. Und wenn es ganz schlimm läuft, stelle ich mich nochmal hin. Ich hoffe aber, dass das ausbleiben wird.“

Die Offensive soll dazu beitragen, dem Coach das Pitching zu ersparen. Die Erfahrung von Zach Johnson als College-Spieler in Kalifornien, aus Virginia, Puerto Rico, Deutschland, Detroit und Australien kann dabei wertvoll sein. „Ich sehe mich weder als Contact Hitter noch als Power Hitter“, sagt dieser. „Ich versuche, ein bisschen von beidem zu sein. Wir waren bisher in der Lage, Druck auf die Pitcher auszuüben. Das macht es einfacher.“ In Heidenheim wollen unsere Angreifer erneut zeigen, dass sie zum Besten der Liga gehören. cka / Fotos: Tanja Szidat

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