Eindrucksvoll behielten die Mainz Athletics ihre weiße Weste in der noch jungen Baseballsaison. Am dritten Bundesligaspielttag siegten die Rheinhessen in Saarlouis mit 11:1 und 5:2, was sie zum letzten bisher ungeschlagenen Team in der Südgruppe macht. „Was ich gestern gesehen habe, hat mir sehr gut gefallen. Mein Team hat mich in allen Bereichen überzeugt“, lobte Trainer Greg Frady seine Mannschaft. Nachdem er auch mehrere Spiele der Nordliga sah, überklickt der Teilzeit-Bundestrainer auch, wie seine Schützlinge im nationalen Vergleich stehen, will aber nicht spektulieren: „Wir sind bislang ungeschlagen und wollen nächste Woche die Heimspiele gegen Heidenheim gewinnen. Alles andere interessiert mich nicht.“

Den Grundstein für den Doppelerfolg legte Manuel Möller, der mit seinem abwechslungsreichen Wurfmix die Schlagmänner der Saarlouis Hornets alt aussehen ließ. Und das, obwohl der junge Werfer nicht seinen besten Tag hatte – „Da sieht man eben, wie gut Manuel momentan ist. Er war wie ich auch müde von dem Trainingslager, dass wir die Woche über für den Südwestverband ausrichteten, und ging kein Gegenzähler auf sein Konto“, so Frady über Möller, dessen intensives Wintertraining sich wohl jetzt auszahlt. Auch der ihn ablösende Kristof Brockmann kam schnell ins Spiel und ließ keinen Zweifel daran, dass der erste Sieg an die A’s ging.

Dabei sah es vier Durchgänge nach einem knappen Endresultat aus. Lediglich Eward Martinez nutzte gleich zu Beginn die Gelegenheit, auf einen Schlag des glänzend aufgelegten Janusz Radicke das 1:0 zu erlaufen.

Erst im fünften Spielabschnitt knackten Alper Bozkurt, Edward Martinez, Janusz Rackicke und Florian Arnold endlich Hornets-Werfer Martin Mattlacki und eilten auf 4:0 davon. Ein Durchgang später kamen Ken Höfel und Benjamin Hieronimi durch Freiläufe in Position, ehe Saarlouis mit dem neuen Werfer Tom Gapp den Rettungsanker warf. Der fiel ins Bodenlose und Mainz erhöhten mit drei weiteren festen Schlägen auf 8:0. Da machten die beiden Verteidigungsfehler nichts aus, die die Gastgeber zu zwei Ehrenzählern nutzten. Das Endergebnis schraubten dann noch der eifrige Punktesammler Alper Bozkurt (drei im Spiel), Ryan Balan und Janusz Rackicke auf den 11:2-Endstand.

Spiel 1  1 2 3 4 5 6 7 8 9 R  H  E 
MAI      1 0 0 0 3 4 0 3 0 11 13 3 
SAA      0 0 0 0 0 2 0 0 0 2  8  4 

In Spiel zwei blieb das Spiel knapper, obwohl die Mainzer gegen den hochgelobten kubanischen Pitcher Alain Guevarra nur ein Strikeout kassierten.Trotzdem setzte Saarlouis die Athletics mit Ryan Balan auf dem Wurfhügel zunächst mit einem Punkt unter Druck. Die Gutenbergstädter antworteten prompt mit drei Schlägen, so dass Hieronimi, Bozkurt, Martinez und Radicke vier Umläufe erzielen konnten – 4:1 aus Mainzer Sicht. Mainz und Saarlouis erhöhten jeweils noch um einen Zähler, aber es blieb mit dem 5:2 bei einem gelungenen Baseballnachmittag aus Mainzer Sicht. Der am Freitag eingetroffene Jim Booth konnte in seinem Einsatz im zweiten Spiel noch keine Akzente setzen, sei aber laut Frady eine gute Bereicherung für das Team. Den letzten Schub für die die Verpflichtung des Linkshänders aus Pennsylvanias war die positive Beurteilung von Ryan Balan, der, wie sich zufällig heraus stellte, zusammen in einer Collegemannschaft spielte. So ist alles im grünen Bereich bei den Athletics, denen lediglich die Verletzung von Wurfass Jan-Sören Meyer Sorgen bereitet. Doch so lange Manuel Möller seine Form beibehält, können die Mainzer selbst das verkraften.

Spiel 2  1 2 3 4 5 6 7 R H E 
MAI      0 0 4 1 0 0 0 5 8 3 
SAA      0 1 0 0 1 0 0 2 5 2 

Autor: Frank Helleken