Die Doppelniederlage bei den Fürth Pirates war noch mal eine richtig kalte Dusche, die die Mainzer Baseballer von der Sandflora hoffentlich zur rechten Zeit wach gerüttelt hat: am Samstag erwartet die Mainz Athletics um 13 Uhr die Solingen Alligators zum ersten Viertelfinal-Doppelspieltag an der Karlsbader Straße. Die Chancen stehen für den Südmeister nicht schlecht, denn die Alligatoren aus NRW sind schlagbar – allein zwölf Mal in der laufenden Saison. Trotzdem sollten sich die Mannen um Teamkapitän Janusz Radicke nicht zu früh die Hände reiben: Die Gäste rutschten auch im letzten Jahr auch als Tabellenvierter in die Play-Offs und warfen die Mannheim Tornados völlig überraschend aus dem Rennen.
Damit den Athletics nicht das gleiche Schicksal ereilt, wollen die A’s beide Spiele im heimischen Stadion gewinnen, um am darauffolgenden Wochenende in Solingen nur noch einen Sieg einfahren zu müssen, der dann den Einzug ins Halbfinale in der „Best-Of-Five“-Serie perfekt machen würde.
Doch einfach wird das Unternehmen Semifinale nicht: Solingen hat mit Dominik Wulk einen der besten deutschen Spieler im Team, der zusammen mit seinem Mannschaftskameraden Norman Eberhardt beständigster Schlagmann der ganzen Nordliga ist. Überhaupt haben die Gäste den besten Schlagdurchschnitt der Nordliga, weisen die meisten „Stolen Bases“ und sind dabei am wenigsten geschnappt worden – die Athletics sollten gewarnt sein. Der Schwachpunkt, den die Mainzer nutzen müssen, ist die das ganze Jahr unsicher auftretende Verteidiungsmannschaft. Zusammen mit den eher durchschnittlichen Leistungen auf dem Wurfhügel gleicht sich vielleicht das Schlagübergewicht der Gäste wieder aus. Denn die Mainzer blieben auch 2004 im Schlag nur Mittelmaß, bestachen aber mit der besten Defensive und den mit Abstand besten Werfern. Und eine gute Verteidigung gewinnt bekanntlich Spiele, wie die Domstädter bereits mehrmals in knappen Spielen in dieser Saison bewiesen.
„Wir konzentrieren uns jetzt voll auf Solingen. Alles andere steht noch nicht zur Debatte“, stimmt Trainer Greg Frady seine Truppe auf die Endrunde ein. Der ehrgeizige Vereins- und Bundestrainer will natürlich so lange wie möglich mit seinem Team im Geschäft bleiben. Und da wären zwei Siege am Samstag schon sehr hilfreich.

Autor: Frank Helleken