Auch Nici Weicherts Einsatz gegen Sascha Lutz reichte am Ende nicht: Eine kleine Nachlässigkeit im Outfield ermöglichte den Heideköpfen ein großes siebtes Inning und den Sweep.

21 Monate, zwei Wochen, fünf Tage – das ist eine lange Zeit. Das reicht für ein neugeborenes Kind, um Laufen und rudimentär sprechen zu lernen. Das reicht, um zu vergessen, wie sich eine Doppel-Niederlage in der Bundesliga anfühlt. Zuletzt ist uns das Anfang Juli 2015 gegen Regensburg passiert. Nun in Heidenheim. „Wir wurden geschlagen“, andere Optionen hatte Max Boldt am Ende nicht mehr, als das einfach hinzunehmen. „Wir haben ein Big Inning zugelassen. Sonst war es die ganze Zeit eine knappe Angelegenheit. Wir haben ja dreimal geführt, leider jedesmal nicht hoch genug. Und nach einem Big Inning so spät im Spiel ist es schwierig, noch einmal zurückzukommen.“

Nationalität
ger GER
Position
Pitcher
Catcher
Infield
Alter
36
B/T
R/R
Größe
183
Gewicht
99
Vorherige Vereine
Wie am Vorabend, wenn auch nicht ganz so deutlich, war der Spielverlauf sehr lange durchaus erfreulich. Drei Basehits von Zach Johnson, Boldt und Jeff Hunt brachten uns im ersten Inning in Führung. Den kurzen Wackler der Heidenheimer Defense nutzten wir im vierten Inning, um den Ausgleich durch Simon Gührings Solo-Homerun mit dem 2:1 zu beantworten, Boldts Double und Lennard Stöcklins Single sowie ein weiterer Error reichten im sechsten Inning, um nach dem erneuten Ausgleich ein drittes Mal in Führung zu gehen. Die Defensive hatte das Spiel unterdessen unter Kontrolle, spielte fehlerfrei, kam natürlich gegen eine so starke Lineup nicht ohne knifflige Situationen durch die Partie, hatte aber mit Riley Barr einen Pitcher in der Mittel der ab dem dritten Inning auch mal fünf Strikeouts hintereinander warf, der erneut keine Walks verschenkte – und hatte notfalls auch einfach mal einen Wurf von Kevin Kotowski aus dem Centerfield an die Homeplate, um den schnellen Sascha Lutz rechtzeitig einzufangen.

Ergebnisse

Mannschaft123456789RHE
Athletics100101000381
Heideköpfe01001051-8122
Details zum Spiel
„Und dann fällt ein Ball im Outfield, der nicht hätte fallen müssen“, ärgerte sich Boldt. Kein Error in dem Sinne, eher ein unterschätzter Schlag, ein ungünstiger Laufweg, der im siebten Inning bei Runnern auf der ersten und dritten Base das zweite Aus hätte bringen können, vielleicht sogar ein Doubleplay, um das 3:2 in den achten Durchgang zu tragen. Der statt dessen das 3:4 bedeutete. Eine winzige Nachlässigkeit im Schlüsselmoment. „Das ändert den Verlauf des Innings“, sagte Boldt. „Das gibt Heidenheim das Momentum, um noch mehr Punkte zu machen. Gestern habe ich gesagt, dass man so etwas im Keim ersticken müssen. Das habe ich damit gemeint. Wir haben es nicht gemacht.“

3:7 stand es nach dem Inning, weil Gühring mit zwei Runnern auf den Bases einen weiteren Homerun schlug. Für Barr war das Spiel damit vorbei. „Er hat seine Sache sehr gut gemacht“, nimmt Boldt den Starter jedoch in Schutz. „Uns fehlen einfach zwei Nationalpitcher. Das merkt man. Wenn der Lucas nicht aufgehört hätte, wenn der Janni nicht verletzt wäre, dann kann ich bei den ersten Ermüdungszeichen der Pitcher den nächsten bringen, der den Sack zumacht. Diese Puzzleteile fehlen. Wir haben eine sehr gute Starting Lineup, aber wenige Optionen.“ Gegen das Heidenheimer Pitching, das bis auf einen einzigen Walk für Peter Johannessen im siebten Inning überhaupt nichts verschenkte, reichte es nicht. „Das ist halt die Situation“, sagte Boldt. „Daraus müssen wir das Beste machen, bis sie wieder besser wird.“ Lennard Stöcklin etabliert sich als neuer Closer, kassierte lediglich durch einen Error im Infield den Run zum 3:8-Endstand, warf wieder Strikes. Sein Bruder Jan-Niclas wird zurück kommen. Und nicht jeder Gegner hat Justin Erasmus auf dem Mound. „Wir haben jetzt eine Trainingswoche“, sagte Boldt, „dann ein neues Spiel. Und das fängt wieder mit 0:0 an. Wir gehen positiv an die Sache heran.“ cka / Fotos: Tanja Szidat

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