Sie hatten alles gegeben, am Ende sogar zwei Spiele gegen die bis dato als nahezu unbezwingbaren Buchbinder Legionäre gewonnen, um sich so ihre minimalen Hoffnungen auf einen Playoff-Einzug zu erhalten. Am Ende der regulären Saison steht aber nicht die erste Playoff-Teilnahme der Haar Disciples, sondern die 17. in Folge der Mainz Athletics.

Die Fans auf der Mainzer Sandflora mussten sich aber gedulden, bevor Kevin Kotowski mit seinem Walk-off-Double den zweiten Matchball gegen Heidenheim (2:7, 3:2) schließlich treffsicher verwandelte. Die Ausgangslage war klar: Nach den beiden überraschenden Niederlagen der Legionäre musste ein Sieg aus den beiden Partien her, um das Ticket für die Playoffs zu lösen.
Doch Heidenheim ging im ersten Spiel gegen Hartkopf schnell in Führung und baute diese auf 3:0 aus, bevor Mainz sich gegen Winkler erstmalig auf dem Scoreboard bemerkbar machen konnte, näher als an ein 2:3 kamen die Gastgeber aber zu keinem Zeitpunkt an die Heideköpfe heran, während diese den Spielstand bis zum Ende der Partie auf 2:7 in die Höhe schraubten.

Somit lastete die Verantwortung für Spiel 2 auf den jungen Schultern von Jan-Niclas Stöcklin und der hielt die Heidenheimer Offensive kurz. Aber auch gegen den US-amerikanischen Routinier Bergman konnte der Mainzer Angriff nichts ausrichten, bis ins fünfte Inning gestaltete sich die Partie punktlos, bevor Larson mit einem Homerun seine Farben erstmals an diesem Spieltag in Führung bringen konnte. Die Freude sollte aber nur kurz währen, Heidenheim glich im direkten Nachschlag prompt wieder aus. Beim Spielstand von 1:1 ging es dann zunächst in die Regenpause. Nach der Unterbrechnung konnte Mainz zwar immer wieder Runner in aussichtsreiche Position bringen, diese strandeten aber allesamt auf den Bases und so war es Heidenheim, die im achten Inning mit 2:1 die Führung übernahmen. Mit diesem Spielstand ging es in die untere Hälfte des neunten Innings, zumindest ein kleines Wunder musste jetzt her, um die Playoff-Träume der Athletics nicht platzen zu lassen.

Und wie schon in der legendären Finalserie 2007 bewiesen die Grün-Gelben erneut, dass sie das nahezu Unmögliche möglich machen können. Stöcklin brachte mit seinem Bunt und der Unterstützung der Heidenheimer Feldverteidigung den durch Walk auf Base gekommenenen Martin Kipphan bis an die dritte Base. Erneut also Runner in Scoring Position und einem weiteren jungen Talent in den Reihen der Athletics sollte es vorbehalten sein, den Spieltag positiv für die Athletics zu besiegeln: Der Double von Kotowski ließ sowohl Kipphan als auch Stöcklin punkten und auch der Jubel danach hatte etwas von 2007. Wenn das kein gutes Omen für das jetzt anstehendene Viertelfinale gegen Solingen ist!