Lennard Stöcklin steht exemplarisch für viele Spieler, die in einer flexiblen Mannschaft variabel auf unterschiedlichen Positionen eingesetzt werden können

„Wir sind alle froh, dass es losgeht“, sagte Max Boldt am vergangenen Wochenende. „Wir freuen uns, dass es morgen losgeht“, sagt unser Coach heute, am Vortag der Saisoneröffnung gegen die Mannheim Tornados (Samstag, 18 Uhr, und Sonntag, 15 Uhr, im Ballpark am Hartmühlenweg). Die Trainingswoche war gut, die Routine in der Defensive, die unser Team im Wintertraining in der Halle nicht pflegen konnte, kommt zurück. „Wir werden noch nicht die hundert Prozent bringen können, die wir erreichen wollen“, sagt Boldt, „aber das ist ganz normal im ersten Spiel. Es wird eine lange Saison. Das Wichtigste ist, unser Ziel, die Zwischenrunde, zu erreichen, und dann in Höchstform zu sein. Da bin ich guter Dinge.“

Pos.MannschaftWL%HomeRoad
1Mannheim Tornados6357.52534-2529-32
2Mainz Athletics5763.47532-2925-34
Wen er in den bereits 112 Mal in der Bundesliga ausgetragenen Südwest-Klassiker gegen den Rekordmeister schickt, wird Boldt erst spät entscheiden. Wenige Positionen sind fest vergeben. Der Coach selbst wird catchen, Kevin Kotowski wird im Centerfield spielen. Das war’s schon an klar vergebenen Positionen. Im Infield ist der Nachfolger von Jeff Hunt noch nicht eingetroffen. Die erste Base verteidigt grundsätzlich Martin Kipphan – sofern der nach einem Trainingsunfall schon einsatzbereit ist. „Ich glaube schon, dass er spielen kann“, sagt Boldt, und wenn nicht, dann wird ihn Timothy Kotowski vertreten. Zwei der drei weiteren Positionen gehören Nici Weichert und Lennard Stöcklin; welche das aber sind, ob Weichert links oder rechts von der zweiten Base spielt, ob Stöcklin an die zweite oder dritte Base geht, wird sich erst dann endgültig entscheiden, wenn der Kader komplett ist. Einstweilen könnte Victor Voll das Infield vervollständigen, könnte Shane Salley aus dem Outfield nach innen rücken. Könnte grundsätzlich auch Boldt die Lücke füllen und seinen Platz hinter der Platte dem erfahrenen Daniel Wolfraum-Bonell, dem großen Talent Eric Keller oder Hunts Nachfolger überlassen. Die Partien gegen die Tornados könnten also ein Indiz sein für den weiteren Saisonverlauf, für die Innings, in denen Stöcklin pitchen wird.

Nationalität
ger GER
Position
Pitcher
Alter
30
B/T
R/R
Größe
183
Gewicht
96
„Lenny kommt ja vom Feld auf den Mound“, erklärt Boldt, „also müssen wir dann den Designated Hitter auflösen.“ Daher ist der Allrounder, der im vergangenen Jahr in 40 Innings (ERA 3.83) sechs Saves und einen Win sammelte, zwar der erste Kandidat als Closer, aber nicht der erste Reliever. „Natürlich hoffen wir, dass wir in jedem Spiel nur einen Reliever brauchen“, sagt unser Coach. Und natürlich gilt auch das nur vorläufig. Noch hat Tim Stahlmann seine Verletzung aus dem Nationalmannschafts-Trainingslager nicht komplett überstanden. „Die letzten drei Tage hat Tim geworfen“, sagt Boldt, „und er ist einsatzbereit. Aber er wird erst einmal nicht starten. Je nach Spielstand wird er vielleicht reinkommen. Wenn sich das vermeiden lässt, wird er erst noch einmal geschont, aber wenn wir ihn brauchen, ist er bereit.“ Hingegen wird Jan-Niclas Stöcklin noch längere Zeit fehlen. „Ich plane erst einmal ohne ihn“, erklärt der Coach, „und wenn er im Laufe der Saison nochmal dazukommen kann, umso besser.“ Zwei Starter bleiben damit bis zu Stahlmanns Comeback für zwei Spiele: Jake Watts und Connor Little. Beide werden einen DH bekommen. Weitere Reliever sind Timmy Kotowski, Yannic Wildenhain, Ben Briggs, Kevin Schnorbach und David Bierwirth.

Im Outfield sind Peter Johannessen (eher rechts) und Shane Salley (eher links) die offensichtlichen Kandidaten für die Plätze neben dem Nationalspieler Kevin Kotowski. Timmy Kotowski (sofern der nicht Kipphan vertreten muss) und Marcel Schulz stehen für den Fall parat, dass Salley im Infield spielt.

Und nichts davon ist langfristig festgeschrieben. „Wir werden auf jeder Position einen Konkurrenzkampf haben“, kündigt Boldt an. „Jeder kann versuchen, sich die Position zu verdienen. Wer gut trainert und gut spielt, der gewinnt den Spot.“ Auch im Spiel hat der Coach neue Möglichkeiten. „Wenn einer mal an der Platte nicht so gut ist, kann man da einfach wechseln. Wir haben mehr Optionen als im letzten Jahr.“ cka / Fotos: Tanja Szidat

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