Der erste Homerun: Peter Johannessen hat Max Boldt mitgenommen und scort zum 3:0.
Der zweite Homerun: Martin Kipphan legt sofort das 4:0 drauf.

Es muss ja nicht jedes Mal Spektakel sein. Gerade in einer so hektischen Saison wie dieser tut es gut, auch mal zwei Siege so zu schaffen wie am Samstag und am Sonntag. Gegen einen Gegner, der ja durchaus gar nicht schlecht ist, der in der Defense sogar besser stand als unser Team, der aber an diesen Tagen nicht gut genug war, zeigte unser Bundesligateam eine sehr konzentrierte, sehr konsequente, aber auch sehr entspannte, saubere, kompetente Leistung. In vierzehn Offensivinnings gab es 16 Runs, in sechzehn Defensivinnings nur einen gegnerischen Run – verursacht durch einen so ungewöhnlichen Error, dass einige Gespräche zwischen Umpires, Coaches und Scorer nötig waren, um die richtige Entscheidung zu finden und zu verstehen.

Ergebnisse

Mannschaft123456789RHE
Reds000001000140
Athletics01320000-693
Details zum Spiel
Es war letztlich eine Lappalie, ein winziges Versäumnis, das dem Stuttgarter Catcher Andrija Tomic zunächst eine Base (die dritte), dann eine weitere (und damit den Run) brachte. Es ging um einen kaputten Ball, der ausgetauscht werden sollte, es ging um eine Spielunterbrechung, die aber nicht angesagt war, es ging darum, wann der Pitcher ein Pitcher ist. Der Ball hätte nicht im laufenden Spiel im Dugout landen sollen, erst recht nicht, wenn er nicht vom Mound geworfen wurde. So stand es am Samstag im sechsten Inning nicht mehr 6:0, sondern 6:1. Sei’s drum, es hat keinen Schaden angerichtet.

Das lag insbesondere an Tim Stahlmann, der gegen acht der neun Angreifer sieben ganz ausgezeichnete Innings warf. Lediglich Tomic hatte unser Pitcher nicht im Griff; der Kroate brauchte im ersten Spiel einen Error im Infield, um auf die erste Base zu kommen, schlug im dritten und sechsten zwei Basehits und profitierte im achten (also nach Stahlmanns Auswechslung) von einem weiteren Error, war viermal auf Base, scorte einmal.

Nationalität
ger GER
Position
Pitcher
Alter
32
B/T
R/R
Größe
196
Gewicht
102
Die anderen acht Stuttgarter, die brachten in insgesamt 23 Versuchen gegen Stahlmann genau zwei Mann auf Base, einmal mit einem Double, einmal mit einem Single, so weit auseinander, dass es an der Homeplate nie knapp wurde. Unser Starter warf in sieben Innings neun Strikeouts, fünfmal beendete er damit den Durchgang, den Rest erledigte die Verteidigung, oft mit Routine, selten so spektakulär wie Lennard Stöcklin, der beim Stand von 6:0 für den leicht lädierten Martin Kipphan ins Infield eingewechselt wurde und zwei Bunts im Sprint mitnahm, um an der ersten Base das Aus zu machen.

Offensiv war zum Spielende hin die Luft etwas raus – mit der hohen Führung und der defensiven Kontrolle war das aber auch kein Problem. In den ersten Innings hatten die Angreifer die Reds konsequent unter Druck gesetzt, zunächst noch gute Chancen ausgelassen, dann das Spiel zügig entschieden.

Im ersten Inning besetzten Kevin Kotowski, Mike Blanke und Peter Johannessen nach zwei Basehits und einem Walk alle Bases, blieben dort jedoch stecken. Im zweiten holte sich der Stuttgarter Pitcher mit einem Walk, einem Abwurf und einem weiteren Walk Nici Weichert, Kevin Kotowski und erneut Blanke auf die Bases und auch von ihnen scorte keiner; zuvor hatte aber Victor Voll, der ein Double geschlagen hatte, bei einem Wild Pitch das 1:0 aufs Scoreboard gebracht. Und im dritten erhöhten Max Boldts Double und die Homeruns von Peter Johannessen (nicht weit vom Foul Pole über das Rightfield) und Martin Kipphan (über das Leftfield) auf 4:0. Kevin Kotowski (Walk und Sacrifice Fly von Boldt) und Blanke (Walk und Basehit von Johannessen) sicherten die Führung im vierten Inning mit zwei weiteren Runs ab. So tat der geschenkte Punkt zum 6:1 nicht so sehr weh, zumal es auch der Closer Yannic Wildenhain in seinen zwei Innings nur mit acht Angreifern zu tun bekam. Einer war Tomic, der vom dritten Error profitierte, einer durfte nach vier Balls los, alles andere hatten der Pitcher und die Defense unter Kontrolle.

„Wir waren einfach in beiden Spielen gut“, sagte Max Boldt. „Die Pitcher waren sehr gut, wir haben kaum Fehler gemacht, wir haben gute Arbeit an der Platte gemacht. Es war einfach gut.“

Der dritte Homerun: 4:0 durch Max Boldt.
Der vierte Homerun, nur ein Inning später: Drei weitere RBIs für Max Boldt.
Im sechsten Inning ist Eric Keller schneller als der Ball…
…und aktiviert mit dem 10:0 die Ten-Run-Rule.

Ergebnisse

Mannschaft1234567RHE
Reds0000000020
Athletics031402-1072
Details zum Spiel
Die zweite Partie war sogar noch deutlicher. Im ersten Inning passierte noch nichts, da schafften die Reds drei schnelle Aus. Im zweiten nutzten wir die Kontrollprobleme ihres sonst so starken Pitchers: Drei Walks (für Johannessen, Timmy Kotowski und Stöcklin) bei einem Aus, ein vierter (für Nici Weichert) sowie Basehits von Timmy Kotowski und Mike Blanke ergaben die ersten drei Punkte. Max Boldt legte mit einem Solo-Homerun im dritten Inning das 4:0 und mit einem 3-RBI-Homer im vierten Inning das 8:0 nach; zwischendrin hatte Victor Voll nach einem Walk und Blankes Double gescort. Bereits im sechsten Inning ließ Boldt einige Stammspieler im Dugout; Nici Weichert (Basehit, Wild Pitch, Double von Austin Gallagher) und Eric Keller (Walk, der gleiche Wild Pitch, der gleiche Schlag von Gallagher und Sacrifice Fly von Daniel Wolfraum-Bonell) aktivierten mit dem 9:0 und 10:0 die Ten Run Rule. Über ein Defensivinning musste die Führung halten, das erledigte Mike Otto mit drei Strikeouts. Zuvor hatte Thomas Fitzgerald schon vier Mann auf diese Weise weggeschickt, außerdem einen gewalkt, einen abgeworfen, zwei Hits kassiert, insbesondere aber Tomic kontrolliert, der diesmal gar nicht auf die Bases kam.

„Spaß hat’s gemacht“, sagte Fitzgerald. „Nach dem holprigen Spiel letzte Woche habe ich hart gearbeitet, um das zu reparieren und es ist richtig gut gelaufen. Die Sonne scheint und ich bin glücklich über diesen schönen Tag.“ Text und Fotos: cka

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