Vierter

2015-tübingen-möller-wagner
A job well done: Mit drei Strikeouts im neunten Inning haben Manuel Möller und Jonathan Wagner unsere 21. Playoff-Teilnahme endgültig gesichert.

Die Qualifikationssaison der Baseball-Bundesliga Süd ist vorbei, abgesehen von den beiden Nachholspielen unserer Mannschaft in Tübingen, und am Ende kam’s wie erwartet: Schon im ersten Spiel des letzten vollständigen Spieltags setzten wir uns mit einem 8:1 gegen die Tübingen Hawks entscheidend von den Stuttgart Reds ab und sicherten so unsere 21. Playoff-Teilnahme. Im zweiten Spiel wiederum setzten wir die Haar Disciples mit einem 8:4 gegen die Hawks weiterhin unter Druck, aber der Tabellendritte gewann seinerseits auch das zweite Spiel in Mannheim, wehrte unseren Angriff ab und nagelte uns auf dem vierten Platz fest.

Unser Playoff-Gegner, zunächst in Mainz am 8. und 9. August, danach mindestens einmal auswärts, ist damit der Südmeister. Wahrscheinlich die Bonn Capitals, vielleicht aber auch die Solingen Alligators. Wahrscheinlich wissen wir das schon am heutigen Sonntagabend, vielleicht aber auch erst nächste Woche, wenn auch die Solinger ihre beiden Nachholspiele erledigt haben.

Ein bisschen ungemütlich war’s am Samstag, immerhin trockener als erwartet. Nur einmal ging in einer Inningpause des ersten Spiels ein heftiger Regenschauer über den Hartmühlenweg, aber Umpire Christopher Feuerecker sah nur kurz in den Himmel und schüttelte den Kopf: „Kein Problem, wir spielen weiter.“ Und tatsächlich war es sehr schnell wieder trocken.

Die Hawks waren bis dahin die minimal bessere Mannschaft. Unsere Offensive tat sich gewohnt schwer gegen das unkonventionelle Pitching von Kyle Waddell, während die Gäste ihre gelegentlichen Runner hatten. Unser Pitcher Jan-Niclas Stöcklin brachte sich im dritten Inning in die Bredouille, warf elf Balls hintereinander und walkte die ersten drei Angreifer – und strikte dann die nächsten drei aus. Nichts passiert. „Er hatte nicht seinen besten Tag“, sagte unser Coach Ulli Wermuth, „aber so aus dem Inning rauszukommen, war Janni-Manier. Trotzdem wollen wir es vermeiden, überhaupt in solche Situationen zu geraten. Heute gab es zu viele Walks.“

Joel Johnson eröffnete in der unteren Hälfte des dritten Innings die Offensive mit einem Schlag ins Leftfield, der mit ein bisschen Windunterstützung zum 1:0 aus dem Stadion flog. Harold Castillo begann das vierte Inning mit einem Double und scorte nach Schlag des jungen Shortstops Hannes Stolz zum Ausgleich, aber Max Boldt und Jonathan Wagner antworteten sofort mit einem Triple und einem Double zur erneuten Führung.

Im fünften Durchgang passierte Stolz der spielentscheidende Fehler. Bei zwei Aus ließ der 17-Jährige an der zweiten Base einen vermeintlich sicher gefangenen Ball fallen, beendete das Inning damit nicht. Zwei Mann waren jetzt auf Base, Kevin Kotowski und Peter Johannessen. Beide scorten nach einem Double von Max Boldt, dieser ebenfalls nach einem Basehit von Mike Larson. Das 5:1 war die Vorentscheidung. Marcel Schulz und Boldt erhöhten im siebten Inning nach einem Larson-Double auf 7:1, Lennard Stöcklin mit Unterstützung von AJ Mackey und Nici Weichert im achten auf 8:1. Und Manuel Möller brachte uns mit drei Strikeouts im neunten Inning endgültig in die Playoffs.

Tübingen Hawks    0 0 0 1 0 0 0 0 0   1
Mainz Athletics   0 0 1 1 3 0 2 1 -   8

CF K. Kotowski (1 Run/0 RBIs), LF Schulz (1/0), DH Johannessen (1/0), 1B Boldt (3/2), RF Larson (0/3), C Wagner (0/1), 3B L. Stöcklin (1/0), SS Johnson (1/1, 8. SS Mackey), 2B Weichert (0/1, 9. 2B Y. Wildenhain) – P J. Stöcklin (7. P Möller).

2015-tübingen-weichert
Luca Helber mag sliden – Nici Weichert war schon längst auf der Base und versucht das Doubleplay.

Ein bisschen turbulenter war die zweite Partie. Die Hawks schlugen einige frühe Hits gegen Mackey, führten schnell 2:0 und 4:1. Erst ab dem dritten Inning fand unser Pitcher ins Spiel. „Und offensiv haben wir unser Programm runtergespielt und unser Ding gemacht“, sagte Wermuth. „Wir haben in fast jedem Inning gescort, konstant Druck gemacht, auch mit zwei Aus noch viel produziert.“ Im vierten Inning kam der Ausgleich, im fünften die Führung. Die Hawks schlugen zwar immer noch ihre Doubles, allein zwei der ebenfalls 17-jährige 2nd Baseman Luca Helber, aber kamen nicht mehr aufs Scoreboard.

Also doch Formsache, Pflichtsiege? „Das weiß man vorher ja nie“, sagte Max Boldt, der zum zweiten Mal in dieser Saison als Catcher spielte. „Man sieht ja an der Tabelle, dass wir gute Chancen hatten, die Spiele zu gewinnen, aber man muss sie auch erst einmal gewinnen.“ Das Catchen fiel Boldt nicht schwer. „AJ und Tim Stahlmann haben ihren Job gut gemacht und wenig in den Boden geworfen. Schwierig wird es, wenn es darum geht, schlechte Bälle zu blocken, und wenn der Gegner stealt. Wenn die beiden so werfen wie heute, macht es das aber einfach.“ So war Boldts Höhepunkt der Partie ein Aus im sechsten Inning: Castillo schlug den Ball fast senkrecht in die Luft. Mackey, Boldt und First Baseman Timmy Kotowski irritierten sich gegenseitig; am Ende machte keiner von ihnen das Flyout. Weil aber der Hitter selbst nicht damit gerechnet hatte, nicht sofort aus zu sein, hatte Boldt die Zeit, sich den Ball vom Boden zu schnappen und zu seiner gewohnten ersten Base zu laufen zu einem ungewöhnlichen U2-Aus. cka

Tübingen Hawks    2 2 0 0 0 0 0 0 0   4
Mainz Athletics   1 0 1 2 1 0 2 1 -   8

CF K. Kotowski (1/1), RF Schulz (1/0), LF Johannessen (3/1), C Boldt (0/3), DH Larson (0/1), 3B L. Stöcklin (1/0), SS Johnson (2/0), 1B T. Kotowski (0/1), 2B Weichert (0/1, 8. 2B Y. Wildenhain) – P Mackey (7. P Stahlmann).

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A job well done: Mit drei Strikeouts im neunten Inning haben Manuel Möller und Jonathan Wagner unsere 21. Playoff-Teilnahme endgültig gesichert.

Die Qualifikationssaison der Baseball-Bundesliga Süd ist vorbei, abgesehen von den beiden Nachholspielen unserer Mannschaft in Tübingen, und am Ende kam’s wie erwartet: Schon im ersten Spiel des letzten vollständigen Spieltags setzten wir uns mit einem 8:1 gegen die Tübingen Hawks entscheidend von den Stuttgart Reds ab und sicherten so unsere 21. Playoff-Teilnahme. Im zweiten Spiel wiederum setzten wir die Haar Disciples mit einem 8:4 gegen die Hawks weiterhin unter Druck, aber der Tabellendritte gewann seinerseits auch das zweite Spiel in Mannheim, wehrte unseren Angriff ab und nagelte uns auf dem vierten Platz fest.

Unser Playoff-Gegner, zunächst in Mainz am 8. und 9. August, danach mindestens einmal auswärts, ist damit der Südmeister. Wahrscheinlich die Bonn Capitals, vielleicht aber auch die Solingen Alligators. Wahrscheinlich wissen wir das schon am heutigen Sonntagabend, vielleicht aber auch erst nächste Woche, wenn auch die Solinger ihre beiden Nachholspiele erledigt haben.

Ein bisschen ungemütlich war’s am Samstag, immerhin trockener als erwartet. Nur einmal ging in einer Inningpause des ersten Spiels ein heftiger Regenschauer über den Hartmühlenweg, aber Umpire Christopher Feuerecker sah nur kurz in den Himmel und schüttelte den Kopf: „Kein Problem, wir spielen weiter.“ Und tatsächlich war es sehr schnell wieder trocken.

Die Hawks waren bis dahin die minimal bessere Mannschaft. Unsere Offensive tat sich gewohnt schwer gegen das unkonventionelle Pitching von Kyle Waddell, während die Gäste ihre gelegentlichen Runner hatten. Unser Pitcher Jan-Niclas Stöcklin brachte sich im dritten Inning in die Bredouille, warf elf Balls hintereinander und walkte die ersten drei Angreifer – und strikte dann die nächsten drei aus. Nichts passiert. „Er hatte nicht seinen besten Tag“, sagte unser Coach Ulli Wermuth, „aber so aus dem Inning rauszukommen, war Janni-Manier. Trotzdem wollen wir es vermeiden, überhaupt in solche Situationen zu geraten. Heute gab es zu viele Walks.“

Joel Johnson eröffnete in der unteren Hälfte des dritten Innings die Offensive mit einem Schlag ins Leftfield, der mit ein bisschen Windunterstützung zum 1:0 aus dem Stadion flog. Harold Castillo begann das vierte Inning mit einem Double und scorte nach Schlag des jungen Shortstops Hannes Stolz zum Ausgleich, aber Max Boldt und Jonathan Wagner antworteten sofort mit einem Triple und einem Double zur erneuten Führung.

Im fünften Durchgang passierte Stolz der spielentscheidende Fehler. Bei zwei Aus ließ der 17-Jährige an der zweiten Base einen vermeintlich sicher gefangenen Ball fallen, beendete das Inning damit nicht. Zwei Mann waren jetzt auf Base, Kevin Kotowski und Peter Johannessen. Beide scorten nach einem Double von Max Boldt, dieser ebenfalls nach einem Basehit von Mike Larson. Das 5:1 war die Vorentscheidung. Marcel Schulz und Boldt erhöhten im siebten Inning nach einem Larson-Double auf 7:1, Lennard Stöcklin mit Unterstützung von AJ Mackey und Nici Weichert im achten auf 8:1. Und Manuel Möller brachte uns mit drei Strikeouts im neunten Inning endgültig in die Playoffs.

Tübingen Hawks    0 0 0 1 0 0 0 0 0   1
Mainz Athletics   0 0 1 1 3 0 2 1 -   8

CF K. Kotowski (1 Run/0 RBIs), LF Schulz (1/0), DH Johannessen (1/0), 1B Boldt (3/2), RF Larson (0/3), C Wagner (0/1), 3B L. Stöcklin (1/0), SS Johnson (1/1, 8. SS Mackey), 2B Weichert (0/1, 9. 2B Y. Wildenhain) – P J. Stöcklin (7. P Möller).

2015-tübingen-weichert
Luca Helber mag sliden – Nici Weichert war schon längst auf der Base und versucht das Doubleplay.

Ein bisschen turbulenter war die zweite Partie. Die Hawks schlugen einige frühe Hits gegen Mackey, führten schnell 2:0 und 4:1. Erst ab dem dritten Inning fand unser Pitcher ins Spiel. „Und offensiv haben wir unser Programm runtergespielt und unser Ding gemacht“, sagte Wermuth. „Wir haben in fast jedem Inning gescort, konstant Druck gemacht, auch mit zwei Aus noch viel produziert.“ Im vierten Inning kam der Ausgleich, im fünften die Führung. Die Hawks schlugen zwar immer noch ihre Doubles, allein zwei der ebenfalls 17-jährige 2nd Baseman Luca Helber, aber kamen nicht mehr aufs Scoreboard.

Also doch Formsache, Pflichtsiege? „Das weiß man vorher ja nie“, sagte Max Boldt, der zum zweiten Mal in dieser Saison als Catcher spielte. „Man sieht ja an der Tabelle, dass wir gute Chancen hatten, die Spiele zu gewinnen, aber man muss sie auch erst einmal gewinnen.“ Das Catchen fiel Boldt nicht schwer. „AJ und Tim Stahlmann haben ihren Job gut gemacht und wenig in den Boden geworfen. Schwierig wird es, wenn es darum geht, schlechte Bälle zu blocken, und wenn der Gegner stealt. Wenn die beiden so werfen wie heute, macht es das aber einfach.“ So war Boldts Höhepunkt der Partie ein Aus im sechsten Inning: Castillo schlug den Ball fast senkrecht in die Luft. Mackey, Boldt und First Baseman Timmy Kotowski irritierten sich gegenseitig; am Ende machte keiner von ihnen das Flyout. Weil aber der Hitter selbst nicht damit gerechnet hatte, nicht sofort aus zu sein, hatte Boldt die Zeit, sich den Ball vom Boden zu schnappen und zu seiner gewohnten ersten Base zu laufen zu einem ungewöhnlichen U2-Aus. cka

Tübingen Hawks    2 2 0 0 0 0 0 0 0   4
Mainz Athletics   1 0 1 2 1 0 2 1 -   8

CF K. Kotowski (1/1), RF Schulz (1/0), LF Johannessen (3/1), C Boldt (0/3), DH Larson (0/1), 3B L. Stöcklin (1/0), SS Johnson (2/0), 1B T. Kotowski (0/1), 2B Weichert (0/1, 8. 2B Y. Wildenhain) – P Mackey (7. P Stahlmann).

Dieser Text ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwendung, insgesamt oder in Teilen, bedarf der ausdrücklichen Zustimmung des Autors.

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