Zusammenfassung

Die Serie hält. Gut die halbe Hinrunde ist gespielt, die letzte ungeschlagene Mannschaft der Baseball-Bundesliga sind die Mainz Athletics. Nach dem 11:5/10:6-Sweep bei den Ulm Falcons sind wir Tabellenführer mit 8:0 Siegen und – je nachdem, was heute und morgen Mannheim und Heidenheim im direkten Duell machen – vor den Topspielen gegen diese beiden Teams zwei oder drei Siegen Vorsprung auf die Verfolger.
Dabei gab es in Ulm durchaus erst einmal ein Problem zu lösen, obwohl der Falcons-Pitcher Robertas Vilimas gar nicht gut in die Partie kam. Der Litauer hatte Kevin Kotowski nach einem Basehit, einem Balk und einem Wild Pitch sofort auf der dritten Base und nach Mike Blankes Sacrifice Hit schon den Rückstand verschuldet, zwar warf er in diesem und dem folgenden Inning vier Walks und den Pitch zu Kotowskis zweitem Single, aber wir schafften den zweiten Run einfach nicht. „Deren Pitcher hat nicht gut reingefunden“, sagte Max Boldt. „Er hat in den ersten zwei Innings 70 Pitches geworfen, da möchte ich, dass wir nicht erst im vierten Inning den Rückstand aufholen, sondern gleich Gas geben und ausnutzen, dass er schlecht reinfindet.“ Statt dessen gingen die Falcons noch im ersten Inning 2:1 in Führung, im dritten erhöhten sie auf 3:1. Bezeichnend: Alle drei Runner waren nicht aus eigener Kraft auf Base gekommen. Zwei von ihnen (sowie den, der später den vierten Ulmer Run schaffte) hatte der eigentlich sehr gute Starter Yannic Wildenhain abgeworfen, den zum 2:1 gewalkt. Weitere Geschenke des Pitchers gab es nicht für die Falcons. Zehn Runner hatten sie in Wildenhains sieben Innings, fünf scorten, vier trugen zu den Runs bei, nur einer war überflüssig. Eine Effizienz, die uns fehlte.„Wir haben einige Chancen liegengelassen“, monierte Boldt, „viele Situationen, in denen wir eigentlich den Sack hätten zumachen können, in denen wir mal 1-2 Runs mehr hätten machen können. Wir haben viele Walks bekommen, wurden oft abgeworfen, und haben das nicht richtig ausgenutzt. Es hätte uns entspannter durchs Spiel gebracht, aber man kann es manchmal nicht erzwingen…“
Immerhin kippte die Partie im vierten Inning, weil die Offensive die Einladungen annahm. Victor Voll wurde zum ersten Mal abgeworfen (zwei weitere Pitches trafen ihn im zweiten Spiel). Gegen Timmy Kotowski und Nici Weichert schaffte Vilimas noch zwei Strikeouts, dann brach der Starter ein: Kevin Kotowski schlug seinen dritten Basehit, Mike Blanke wurde vom Pitch getroffen. Voll scorte nach einem Wild Pitch zum 2:3, Gallagher bekam ebenfalls den Ball übergeworfen, Bases loaded, Max Boldt am Schlag – peng. Grand Slam Homerun, 6:3. Kurz darauf Feierabend für Vilimas.
Der Ulmer Reliever, der bisherige Starter Aarón León, hatte zwei Innings lang alles im Griff, Wildenhain ebenfalls. Erst im sechsten Inning verkürzten die Falcons auf 4:6, aber begünstigt durch einen Abwurf und einen Error von León konterten Martin Kipphan und Timmy Kotowski im siebten sofort mit zwei Runs zum 8:4. „Wir haben immer gekontert“, lobte Boldt die Offensive. „Wir lassen uns nicht unterkriegen, wenn die mal rankommen, darin sind wir gut. Es wäre mir lieber, wenn wir einfach mal mit sechs, sieben Runs führen würden, dann ist es auch für den Gegner ein anderes Spiel, aber wir halten dagegen, wenn sie rankommen, das ist super wichtig.“ Ulm verkürzte erneut auf 5:8, Boldt (Hit by Pitch) und Peter Johannessen (Basehit) legten im achten Inning nach einem weiteren Error das 10:5 drauf. Kevin Kotowski scorte noch im neunten zum 11:5 – ein wichtiger Run, weil der Sieg durch ihn nicht mehr nur am kuriosen vierten Inning hängt. Würde man das ausklammern, stünde immer noch ein 6:5. cka / Fotos: Robin Limmeroth