Zusammenfassung

„Die Tornados haben vorgelegt“, analysierte Max Boldt das Heimspiel am Samstagabend, „wir haben direkt nachgelegt, was wichtig war.“ Kevin Kotowski eröffnete unser erstes Angriffsinning mit einem Basehit ins Leftfield, Mike Blanke schlug drei Pitches später einen scharfen Homerun die linke Seitenlinie entlang zum Ausgleich. Singles von Lennard Stöcklin und Nici Weichert sowie Blankes Schlag zum Leftfielder ergaben bereits im zweiten Inning die Führung. „Wir haben offensiv direkt Druck aufgebaut“, freute sich Boldt, „gleich dagegengehalten, immer weitergemacht, fast in jedem Inning gepunktet.“
Bereits nach diesem zweiten Inning nahm der Tornados-Coach, unser 2007er-Meisterspieler Sascha Lutz, den Starter vom Mound. Der Reliever Julius Spann, auch ein Ex-Mainzer, gab mit dem ersten und dritten Pitch bereits zwei Homeruns ab, Boldt und Peter Johannessen erhöhten auf 5:2, Dominick Golubiewski, Lennard Stöcklin und Nici Weichert mit diversen kleinen Aktionen und Kevin Kotowskis 2-RBI-Double rasch auf 8:2, Kotowski und Blanke durch Johannessens 2-RBI-Single immer noch im gleichen Inning, direkt nach dem nächsten Pitcherwechsel, sogar auf 10:2. Im fünften Inning schließlich war die Konzentration der Tornados, die ja gerade erst die schwierigen Heimspiele gegen Heidenheim hinter sich gebracht hatten, vorübergehend völlig weg; bei zwei Aus brachten Austin Gallaghers Double, Max Boldts Single, ein Walk, mehrere Errors, ein Wild Pitch und ein Passed Ball drei weitere Runs. 13:3, das würde für die Ten Run Rule nach sechseinhalb Innings reichen.
Reichte aber nicht, denn die Tornados berappelten sich noch einmal, brachten das sechste Inning etwas souveräner als unser Team über die Bühne und schafften im allerletzten Moment den entscheidenden Run, der das vorzeitige Spielende verhinderte. Zwei Aus hatten wir schon. Den dritten Angreifer ließ Stahlmann mit seinem erst zweiten Walk der Partie auf die Base. Ein Single und ein Wild Pitch brachten diesen auf die dritte Base, der Strikeout, um ihn dort verhungern zu lassen, war in Arbeit, ein Strike fehlte – und kam nicht. Statt dessen: Basehit, der vierte Run.
„Und damit war die Luft bei uns ein bisschen raus“, sagte Boldt, „die Konzentration bei uns weg. Es hat sich angefühlt, als hätten sich alle auf dieses dritte Aus verlassen und gedacht: Es ist vorbei, wir haben gewonnen. Wir haben nicht mehr reingefunden, auch offensiv nicht mehr.“ Statt dessen machten die Mannheimer noch einmal Druck. Im siebten, achten, neunten Inning hatten sie einige Läufer auf Base, verkürzten auf 5:13, 6:13. „Das war ein bisschen schade“, sagte Boldt, „die Ten Run Rule ist am Ende immer ein Ausrufezeichen. Und wenn wir sie schon verpassen, dann hätte ich es gern gehabt, wenn wir das bis dahin sehr gute Spiel ein bisschen besser zu Ende spielen. Yannic“ – Wildenhain, der Reliever, der im achten Inning übernahm und auch nicht mehr ganz frisch war – „war nicht so konstant wie sonst. Es gab Walks, Errors sind passiert, da kam ein bisschen was zusammen.“ Immerhin war der Vorsprung groß. Das Schlimmste, was hätte passieren können, ein Grand Slam Homerun, hätte ihn nicht aufbrauchen können und gleichzeitig die Bases wieder leergeräumt, den Druck reduziert. „Und wir hatten ja noch einige Pitcher auf der Bank“, sagte Boldt, „da war nicht wirklich Gefahr im Verzug, dass wir hätten nervös werden müssen.“ Nach dem sechsten Mannheimer Run (durch einen Error bei zwei Aus im neunten Inning) beendete Shortstop Nici Weichert mit einem Wurf zum Second Baseman Lennard Stöcklin das Spiel. „Ich hätte mir halt gewünscht, dass wir im siebten den Sack zumachen und fertig“, sagte Boldt. Text und Fotos: cka.
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