Zusammenfassung
Später am Samstagnachmittag folgte ein völlig anderes Spiel. Christian Decher als Starter der A’s hatte wie oft in der vergangenen Saison seine Mühe, in den ersten Innings ins Spiel zu kommen. „Das hat ihn ein bisschen frustriert“, sagte Wermuth. „Aber es wurde von Inning zu Inning besser.“ Decher begann mit zu vielen unpräzisen Würfen, gab im ersten und zweiten Inning jeweils einen Run ab, konnte sich aber auf seine Offensive verlassen. Durch Mike Larsons Homerun im ersten Inning und den weiten Schlag des 17-jährigen Bundesliga-Debütanten Lucas Dickman war es jeweils nur der Ausgleich. Dickman hatte sich in der Vorbereitung als erster Ersatzmann für den verletzten Max Boldt an der zweiten Base platziert, spielte defensiv fehlerfrei und schlug offensiv diesen wichtigen Hit. „Dass er einen für einen so jungen Mann so guten Einstieg schafft, war für mich relativ klar“, sagte Wermuth, der den Neuzugang schon als Coach der Rhein Main Baseball Academy betreute. „Ich weiß, dass er ein guter Baseballspieler ist, der problemlos in der Bundesliga spielen kann.“
Im dritten Inning gingen die A’s zum dritten Mal in Führung. Decher war nun im Spiel, kam durch Runner auf der zweiten und dritten Base unter Druck, löste die Situation aber stark mit zwei Strikeouts. Sein Gegenüber Josh Hodges wiederum hielt der Mainzer Offensivqualität nicht stand und kassierte im vierten Inning sieben weitere Runs, drei davon nach einem Triple von Jan-Niclas Stöcklin gegen den Centerfieldzaun. Erster Runner in dieser Szene war der neue US-Catcher Andrew Jones, der Wermuth wohl am meisten beeindruckte: „Andrew hat konstant hart gehauen, bei acht Versuchen vier Hits geschafft und auch sonst den Ball immer gut erwischt.“ Obwohl er erst am Donnerstag in Europa angekommen war, wegen Halsschmerzen und Jetlag in der Nacht vor den Spielen bis fünf Uhr wachlag und um 6.45 Uhr schon wieder am Platz sein musste, catchte Jones auf hohem Niveau. „Die Pitcher waren sehr zufrieden mit ihm“, sagte Wermuth.Decher war inzwischen komplett im Spiel. Sein Pitching ließ das frühe Spielende nach sieben Innings zu: Acht Würfe brauchte der Pitcher, um aus dem fünften Inning zu kommen, sogar nur vier für das siebte, 85 für das komplette Spiel. „Die schwachen ersten Innings sollte man sich gegen die Ausländer der Topgegner nicht leisten“, sagte Wermuth. „Aber wir bleiben flexibel. Auf Jannis Schlagkraft will ich nicht verzichten, aber wir werden auch mal die Pitcherreihenfolge tauschen. Wichtig ist, dass wir Christian die Rückendeckung dadurch geben, dass wir gerade auswärts vom ersten Inning an Druck ausüben und Punkte machen. Heute gab es nicht nur bei ihm noch Kleinigkeiten, an denen wir feilen müssen, aber es ist noch früh im Jahr. Im Laufe der Saison können wir uns noch steigern.“ cka / Fotos: Tanja Szidat