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Das Team der Deutschen Baseball Akademie in Kalifornien – links hinten unser Coach Ulli Wermuth.

Ulli Wermuth ist heute aus Kalifornien zurückgekommen; die Auftaktspiele in Heidenheim konnte unser Coach nur am Liveticker verfolgen. Im Auftrag der Deutschen Baseball Akademie war Wermuth mit der deutschen U12-Auswahl unterwegs.

„Ich bin nicht überrascht, dass wir in Heidenheim eins gewonnen haben“, sagt Wermuth. „Beim nächsten Mal werden die mit noch mehr Topspielern antreten. Ich hätte mich über zwei Siege gefreut, aber das ist natürlich ein bisschen gierig. Wir haben eine sehr gute Baseballmannschaft geschlagen, der Verein ist Deutscher Meister.“ Ein bisschen nervös wurde Wermuth am Ende des ersten Spiels: „13 Hits sind super, aber am Ende hätte es knapp werden können. Da steht ein Powerhitter mit zwei Läufern auf Base am Schlag. Zum Glück konnte Manny seine Routine ausspielen. Ich bin zufrieden, aber hintenraus müssen wir mit so einer Führung den Sack besser zumachen können.“

Seine eigene Erfahrung in El Segundo bei Los Angeles beschreibt Wermuth als lehrreich. „Ich habe mich viel mit anderen Trainern ausgetauscht“, berichtet unser Coach, „bin in einigen meiner Ansichten bestärkt worden, bin jetzt aber auch in der Lage, andere meiner Ansichten zu hinterfragen. Ich hoffe, dass ich das, was ich gelernt habe, den Spielern hier weitergeben kann.“

Die deutsche U12 wird in diesem Jahr erstmals an der Europameisterschaft teilnehmen; Anfang Juli wird das Team in Trebic/Tschechien auf die Gastgeber und auf Frankreich treffen. „Die Erfahrung, die die Jungs jetzt sammeln konnten, ist natürlich Gold wert“, sagt Wermuth. „Wir werden auf starke Gegner treffen, aber nach dem, was sie jetzt in den USA gesehen haben, ist es keine neue Welt mehr.“ Bereits seit September arbeitet die Deutsche Baseball Akademie an dieser Mannschaft. Es handelt sich nicht um ein Team des DBV; die vom Mannheimer Baseball-Pionier Georg Bull organisierte Akademie ist vor allem für die U15-Nationalmannschaft zuständig. „Die DBA ist seit Jahren im deutschen Baseball-Nachwuchs aktiv“, sagt Wermuth, „Max Boldt hat schon für sie gespielt, Kevin und Timmy Kotowski, Janni und Lennard Stöcklin, Yannic Wildenhain – sie sind alle mit der Deutschen Baseball Akademie durch die Welt gereist, um Baseball zu spielen, bevor sie in die DBV-Auswahl kamen. Das sind wertvolle, tolle Erfahrungen, maßgebend für die Qualität des deutschen Baseballs.“

Die Qualität des US-amerikanischen Baseballs lernten die jungen Spieler nun kennen. „Es hat ihnen die Augen geöffnet“, sagt Wermuth, „auf welchem Niveau Gleichaltrige im Land des Baseballs spielen. Die werfen fast neunzig Meilen, hauen einen Homerun nach dem anderen raus… wenn man den Fastball oben lässt, fliegt das Ding über den Zaun.“ Eine Sache der Erfahrung; während die deutschen Zwölfjährigen in ihrem Leben, wenn’s hoch kommt, schon hundert Spiele hinter sich haben, spielen die gleichaltrigen US-Talente über hundert Mal im Jahr. „Wir haben vielversprechende Kinder, die in Zukunft unsere Qualität halten“, sagt Wermuth, „aber die deutsche Qualität ist mit der der USA nicht zu vergleichen.“ Gerade dadurch sei es eine wertvolle Trainings- und Spielreise gewesen, findet der Coach: „Unsere besten Pitcher kannten das gar nicht, dass jemand ihre Bälle trifft. Jetzt wissen sie: Es reicht nicht, fest zu werfen. Sie müssen die Bälle platzieren. Das lernt man am besten auf diese Art.“

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