2016 eröffnete Peter Johannessen das erste Heimspiel gegen Regensburg mit einem Solo-Homerun im ersten Inning. Wenn’s der Fuß zulässt, wird der Rightfielder auch heute ein wichtiger Runner sein.

Auf seiner Sammelkarte rennt Peter Johannessen auf die dritte Base zu. Ein typisches Motiv bei den Fotos des Schweden. „Das war ein Homerun“, sagt Johannessen. Einer von zwölf, die er in seinen gut vier Jahren als Mainzer gehauen hat – einer gegen Regensburg. Sie sind nicht seine Hauptspezialität, die Schläge über den Zaun. aber es gibt sie in seinem Repertoire. Und sie spielen eine Rolle vor den Partien gegen die Regensburg Legionäre, die heute, 19 Uhr, und morgen, 14 Uhr, am Hartmühlenweg beginnen.

Nationalität
swe SWE
Position
Outfield
Alter
39
B/T
L/R
Größe
188
Gewicht
95
2016 haben wir die Homerun-Statistiken gewonnen: 23 im Süden – Saisonrekord. 15 in den Playoffs – Saisonrekord. 15 allein von Thomas de Wolf – Saisonrekord. Das hängt mit einem Heimvorteil zusammen, sagt Johannessen: „Wir haben einen guten Ballpark für Homerun-Hitter.“ Das Rightfield ist nur 91 Meter lang, das Leftfield mit 95 Metern „nicht sehr, sehr kurz, aber schon kürzer als 100 Meter. Das Left Centerfield ist groß, aber schlägt man die Linie entlang, ist der Ball schnell draußen.“

Dennoch hat sich manch einer Sorgen gemacht, wie die Offensive nach dem Verlust de Wolfs aussehen könnte. „Thomas ist ein großartiger Spieler“, räumt auch Johannessen ein. „Und es ist schwer, 15 Homeruns zu ersetzen“ – und generell eine Batting Average von .456, eine Slugging Average von exakt 1.000. „Aber wir waren nicht davon abhängig, dass er die Bälle raushaut. Wir wissen, was Thomas kann, wir wissen aber auch, was Zach Johnson in Mannheim gemacht hat“ – mit AVG .367, SLG .744 und acht Homeruns war unser neuer Leftfielder der drittbeste Angreifer der Liga. „Mit Zach und Jeff Hunt sind gute Hitter gekommen.“ Und wir führen die Statistik schon wieder an. 13 Homeruns in 10 Spielen – das ist mehr als in der vergangenen Saison, in der freilich der Rekordmann de Wolf erst spät zu uns kam. „In unserer Lineup können acht Spieler den Ball raushauen“, sagt Johannessen, sieben haben es in diesem Jahr schon geschafft. „Offensiv läuft es gut. Wir scoren eine Menge Runs, damit können wir Spiele gewinnen. Spiel 2 in Heidenheim war nicht so toll, Spiel 2 in Stuttgart auch nicht, aber sonst läuft’s gut.“

Das soll gegen Regensburg so bleiben. Die Legionäre haben wir in den Heimspielen der vergangenen Saison gleich zweimal gesweept, im ersten Finalspiel durch einen Grand Slam Walkoff Homerun von Boldt in nur sieben Innings geschlagen. Aber das spiele bereits keine Rolle mehr, sagt unser Coach. „Die Mannschaften haben sich verändert. In Regensburg haben viele Leistungsträger aufgehört. Die jungen Spieler wollen sich jetzt beweisen.“

Nach den verlorenen Finalspielen hat sich Regensburg unter anderem von den Pitchern Clayton Voechting und Jan Tomek getrennt. Der koreanische Starspieler Kang Bong Kyu ist nicht mehr da; der Outfielder hatte sowieso die Erwartungen nicht erfüllt. Die Bundesliga-Veteranen Ludwig Glaser, Chris Howard und Christoph Zirzlmeier und Kai Gronauer haben ihre Karrieren beendet. Als Coach kommt der große Catcher Gronauer nun mit einer Mannschaft nach Mainz, die voll ist mit 17- bis 21-Jährigen. Der Infielder Lukas Jahn (25) und der Pitcher Jonathan Eisenhuth (24) gehören bereits zu den älteren Spielern. Matt Vance, der inzwischen im Outfield spielt, und Pitcher Mike Bolsenbroek – zwei von nur drei Ausländern im Regensburger Team – reißen mit jeweils 30 Jahren den Schnitt nach oben.

Nationalität
ger GER
fin FIN
Position
Outfield
Alter
29
B/T
L/R
Größe
180
Gewicht
90
Der Saisonstart der Legionäre ist völlig daneben gegangen: Bei den Mannheim Tornados, die, wie sich herausstellt, auch nicht so stark sind, wie ihre Lineup andeutete, verloren sie nach zweimal acht Innings 5:15 und 1:11, zuhause gegen Heidenheim 3:18 und 0:6. Gegen das untere Ende der Tabelle folgte eine Serie von sechs Siegen: 15:2 und 9:0 gegen Bad Homburg, 11:3 und 5:1 gegen Stuttgart, 11:4 und 12:0 in Saarlouis. „Die Serie will Regensburg nun fortsetzen“, sagt Boldt, in der Neuauflage des Vorjahresfinales will der Vizemeister zeigen, mit einer neuen, jungen Mannschaft den Meister schlagen zu können.

Der weiß noch nicht, in welcher Besetzung er die Spiele angehen kann. Peter Johannessen sollte wieder spielen können; der Rightfielder hatte sich in Haar leicht am Fuß verletzt, durfte sich im Training ein bisschen zurückhalten, fühlt sich aber gut. Zum ersten Mal in diesem Jahr könnte Timothy Kotowski wieder im Kader stehen. Der 22-Jährige kam am Dienstag aus den USA zurück; seinen Zustand konnte Boldt am Donnerstag noch nicht einschätzen. „Er hat in Kalifornien in einer relativ guten Liga gespielt“, sagt der Coach. „Ich hoffe, dass er sich dort sehr gut entwickelt hat. Wir hätten mit ihm eine Option mehr, auch im Bullpen.“ cka / Fotos: Tanja Szidat

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