Yannic Wildenhain machte als Starter gegen die italienischen Vollprofis seine Sache gar nicht mal schlecht, hatte Pech mit einer fatalen Entscheidung, sammelte wertvolle Erfahrung für die Bundesliga.

Ergebnisse

Mannschaft123456789RHE
Bologna2171038--22150
Athletics000020---289
Details zum Spiel
Der enge Turnierplan erfordet es, dass man beim Europapokal irgendwann das Joker-Spiel dazwischen schiebt. „Man muss immer auch ans nächste Spiel denken“, sagte unser Sportdirektor Benjamin Hieronimi. „In der Liga ist das in der nächsten Woche. Hier ist es am nächsten Tag.“ Unser Joker-Spiel war die heutige Partie gegen UnipolSai Bologna. Unsere Starter waren verbraucht, Jeff Hunt und Lennard Stöcklin werden morgen im Playdown-Halbfinale gebraucht. „Wir haben taktisch gedacht und uns für die andere Pitcher-Variante entschieden, um die anderen zu sparen“, erklärte Hieronimi. Die andere Pitcher-Variante hieß: Yannic Wildenhain, solange es gut geht, dann Ben Briggs, solange es gut geht, dann Timmy Kotowski.

Nationalität
ger GER
Position
Pitcher
Alter
25
B/T
R/R
Größe
186
Gewicht
95
In der Summe ist es nicht gut gegangen. In der Summe ergab sich gegen die italienische Spitzenmannschaft ein 2:22 in sieben Innings – ein Ergebnis, das noch einmal deutlich zeigte, was für eine großartige Leistung unserem Team gestern gegen Neptunus gelungen ist. Nun mag man philosophieren, was mit einem gesunden Jan-Niclas Stöcklin möglich gewesen wäre, man weiß es halt nicht. „Wir wussten auch, dass es gegen die Typen echt schwer wird“, sagte Hieronimi. „Sie sind wahrscheinlich eins der beiden besten Teams in Europa“ – haben gestern gegen Rouen einen No-Hitter geworfen und 14:0 gewonnen. „Um mit denen mithalten zu können, müssen unsere besten Starter schmeißen. Die hatten wir nicht zur Verfügung.“

Ihren Möglichkeiten entsprechend machten unsere Nachwuchspitcher ihre Sache nicht mal schlecht. „Generell haben sie zu wenige Strikes geworfen“, sagte Hieronimi, „gegen so eine Truppe darf man sich das nicht erlauben“ – ihre Aus bekamen sie, ihre Hits allerdings auch. Wildenhain kassierte in den ersten beiden Innings den 0:3-Rückstand, im vierten nach dem ersten von am Ende zu vielen Fehlern das 0:4, aber auch das erste Aus, das zweite, das dritte? „Nein“, sagte der Umpire beim Play von Lennard Stöcklin an der zweiten Base; der knappen Fehlentscheidung folgten sechs weitere Runs, ehe Ben Briggs übernahm und aus dem Inning kam. Pech.

Nationalität
ger GER
Position
Pitcher
Alter
28
B/T
R/R
Größe
182
Gewicht
110
Vorherige Vereine
Offensiv hatte bis dahin nur Nici Weichert eine Wirkung. Der Shortstop hatte bereits im ersten Inning den ersten Hit unserer Mannschaft, im vierten den zweiten. Da stand es schon 0:11 – ein feines Doubleplay hatte nach dem Triple der Italiener größeren Schaden verhindert. Im fünften hielt die Defensive dicht, gab keinen Run her, gab nicht mal eine Base her, und vor Weicherts drittem Hit im dritten Versuch hatten Lennard Stöcklin (Double), Martin Kipphan (Single), Timmy Kotowski (Walk) und Kevin Kotowski (Single) schon den ersten Mainzer Run produziert, Weicherts Schlag war der RBI fürs 2:11.

Weil aber auch Briggs nun schwächelte, legten die Italiener im sechsten Inning drei Runs nach, im siebten gegen den Reliever und gegen den Closer Kotowski noch einmal acht. „Hittingmäßig waren wir gar nicht schlecht“, sagte Hieronimi, „da sind wir im ganzen Turnier schon gut dabei. Aber um gegen so eine Truppe mithalten zu können, muss vom Pitching und von der Defense das A-Game kommen. Sonst hat man nicht den Hauch einer Chance. 20 Punkte Unterschied sind natürlich bitter“, sagte Hieronimi zwar, „aber auch der Tatsache geschuldet, dass wir die möglichen Plays nicht gemacht haben.“

Nationalität
ger GER
fin FIN
Position
Outfield
Alter
29
B/T
L/R
Größe
180
Gewicht
90
Jedoch hatten wir ohnehin mit einer Niederlage gegen die italienischen Vollprofis gerechnet. Sie hätte glimpflicher ausgehen können, aber das spielt keine Rolle. Zwar haben wir vergeblich auf einen Sieg der Rouen Huskies gegen Neptunus gehofft, der uns den dritten Gruppenplatz gegeben hätte – dennoch es es das Spiel morgen, das zählt. Der Sacrifice Loss war notwendig, um gegen den Dritten der Gruppe B wieder mit voller Kraft spielen zu können. Wahrscheinlich geht’s um elf Uhr los – es sei denn, auch die Legionäre gewinnen gegen den niederländischen Vertreter in ihrer Gruppe und werden Dritter. In dem Fall würden wir erst um 13.30 Uhr gegen den Vizemeister spielen. cka / Fotos: Tanja Szidat

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