Am vergangenen Wochenende ist die zweitlängste Siegesserie einer Mannschaft zu Ende gegangen, wenn es um den Gewinn der Deutschen Meisterschaft geht: Mit den Paderborn Untouchables, die, in zwar knappen Spielen, am Ende den Heidenheim Heideköpfen glatt in 3:0 Spielen unterlagen, ist der amtierende Meister bereits raus.

Damit kann die Helmig-Truppe auch nicht mehr mit den Mannheim Tornados gleichziehen und den sechsten Titelgewinn in Folge verbuchen. Den Quadratstädtern gelang dies von 1984 bis 1989.

Aber auch andere Serien werden in dieser Postseason noch zu Ende gehen. Nicht die der Bonn Capitals, für die mal wieder das Viertelfinale die Endstation symbolisiert. Aber auch die anderen Nordteams bissen sich an den Südvertretern die Zähne aus, lediglich die Solingen Alligators konnten sich gegen Saarlouis behaupten. Sollte Heidenheim auch gegen den Nordmeister den längeren Atem haben, würden sich im Finale zwei Südteams gegenüberstehen. Ein historisches Ereignis, dessen letzten Vorkommnis die Geschichtsbücher nicht hergeben. Was aber eher an mangelnder Protokollierung liegen dürfte.

Das andere Halbfinale wird von zwei Südteams bestritten, auf der einen Seite die Regensburg Legionäre, die sich fast ungefährdet die Meisterschaft im Süden gesich-ert haben und in der regulären Saison nur zwei Partien verloren geben mussten. Eine gegen Gauting, was für so manches Stirnrunzeln gesorgt hatte und eine auf der Mainzer
Sandflora. Und auch die anderen Partien der Oberpfälzer hätten mit etwas mehr Glück auf Seiten der Gutenbergstädter anders ausgehen können.

Für die Bayern ist damit noch lange nichts in trockenen Tüchern, zumal auf der anderen Seite mit den Mainz Athletics ein Team steht, das im Laufe der Saison von Headcoach Zeke Mitchem zu einer perfekten Einheit geformt wurde und das mittlerweile schnurrt wie ein gut eingestellter Motor.

Und das man immer noch einen Gang zulegen kann, das haben die Grün-Gelben in Bonn gezeigt, wo der Nordzweite sich schon quasi im Halbfinale wähnte, am Ende aber zweimal als Verlierer vom Platz ging und damit einen Schlußstrich unter die Saison 2006 ziehen konnte.

Denn man hatte den Siegeswillen und Kampfgeist der Athletics gehörig unterschätzt, dem nicht einmal selbsternannte Sieggaranten wie der Australier Mark Kearny etwas entgegensetzen konnten. Und die Mainzer werden auch in den Halbfinalsspielen gegen Regensburg alles daran setzen, am Ende die Oberhand zu behalten, um eine andere Serie zu beenden:

In 15 Jahren Bundesliga-zugehörigkeit standen die Mainz Athletics noch keinmal in einem Finale um die deutsche Meisterschaft. Aber warum sollte es nicht ausgerechnet im 13. Jahr, in dem man ununterbrochen die Playoffs erreicht hat, klappen?

Andernfalls würde nämlich die Serie der Legionäre reißen. Erst im zwölften Jahr im Baseball-Oberhaus ist das die Gemeinsamkeit der beiden Halbfinalisten: Auch an der Donau gab es noch nie ein Finale zu sehen.

Autor: Matt Slovig