Mainz gegen Gauting ist nicht unbedingt das, was man in der Baseball-Bundesliga schon als Klassiker bezeichnen würde. Aber doch hat der Season-Opener gegen die Bayern einen leicht klassischen Touch. Seit vier Jahren spielen die Würmtaler im Baseball-Oberhaus und, die aktuelle Saison mit in die Rechnung einbezogen, zum dritten Mal heißt der Auftaktgegner Mainz Athletics, 2005 bestritt man den Season Opener im Münchner Osten, dieses Jahr zum zweiten Mal in Folge auf der Mainzer Sandflora, wo es am Karsamstag um 12:00 Uhr „Play Ball” heißt.

Und dabei hat sich Gauting bislang als zuverlässiger Punktelieferant erwiesen. 12:2 und 12:5 im Würmtal, 8:2 und 17:0 auf heimischem Boden sprechen auch in diesem Jahr wieder klar für die Grün-Gelben, die ihre Vorbereitung wie auch in den vergangenen Jahren im eigenen Land absolviert haben, während die Gautinger dieses Jahr die italienische Adriaküste den Unbillen des deutschen Wetters vorgezogen haben.

Aus Italien kommt auch der neue Coach der Indians, der 36-jährige Chris Taddonio spielte dort zuletzt für Telemarket Rimini und wird wohl im zweiten Spiel den Amerikaner Tim Newman auf den Mound beordern, nachdem Eddie Aucoin dieses Jahr für den Ligakonkurrenten und Aufsteiger Haar Disciples aufläuft, während das erste Spiel auch in diesem Jahr Fabian Weber vorbehalten sein dürfte. Daneben setzen die Gautinger auf Rückkehrer und Junioren-Nationalspieler Christopher Howard, der nach einem Jahr in Regensburg wieder für seinen Heimatverein spielt und auf seine beiden Nationalmannschaftskollegen Johannes Jung und Michael Stephan, um das Saisonziel, das wohl auch in diesem Jahr Klassenerhalt lauten dürfte, zu erreichen.

Weniger offensichtlich gestaltet sich die Pitcherprognose bei den Mainz Athletics. Headcoach Cae Santos kann mit Manuel Möller, dem aus Solingen gekommenen Nils Hartkopf, Florian Arnold, Max Boldt und Julian Aufenanger auf den tiefsten deutschen Pitchingkader seit Jahren zurückgreifen und muss deshalb auch im zweiten Spiel nicht zwingend den Kanadier Mike Larson auf den Mound schicken.
Weitere ausländische Verstärkung kommt in Form des Japaners Keigo Miyagi, der auf Shortstop spielen wird und des Italieners Flavio Rinaldi. Der Römer wird sich mit Janusz Radicke den Platz hinter der Platte und im Outfield teilen, wo auch Hendrick Schewe als weiterer deutscher Neuzugang zu finden sein wird. Mit Jan-Niclas Stöcklin und Enzo Muschik sollen darüber hinaus zwei Junioren aus dem eigenen Nachwuchs an die Bundesliga herangeführt werden.

Im Kampf um das Saisonziel Playoff-Plätze dürften Regensburg, Heidenheim und Saarlouis die direkten Konkurrenten sein, aber auch die wiedererstarkten Mannheim Tornados muss man für die Saison 2007 ganz oben auf der Rechnung haben, nicht nur wenn es um die vier Startplätze zur Endrundenteilnahme geht, sondern auch im Kampf um die Meisterschaft der Südliga, hat doch George Bull als neuer Trainer der Wirbelwinde vor allem an seiner alten Wirkungsstätte Paderborn einiges durcheinandergewirbelt und zahlreiche Spieler von der Pader mit in das Rhein-Neckar-Dreieck genommen.

Wo man am Ende stehen wird könnte sich möglicherweise bereits nach dem ersten Saisonviertel am Monatsende abzeichnen, denn nach der Auftaktbegegnung gegen Gauting stehen in der Folge mit Mannheim, Regensburg und Heidenheim drei dieser vier Teams auf dem Terminplan der Grün-Gelben, bei den Tornados und Legionären ist man zu Gast, bevor man am 28. April die Heideköpfe zu Hause empfängt.

Autor: Konrad Clauss