Mit einem Split (0:6, 4:3) trennten sich die Mainz Athletics in den ersten beiden Partien vom Nordmeister der Bundesliga, den Solingen Alligators.

Gegen Enorbel Marquez, den besten Pitcher Deutschlands, hielten die Grün-Gelben um Starter Manuel Möller nicht nur gut mit, sondern setzen Marquez und seine Feldverteidigung schon früh unter Druck. Aus einem Bases loaded im zweiten Inning sprang aber nichts zählbares heraus. Auf beiden Seiten entschärften die Pitcher in der Folge alle brenzligen Situationen im Zusammenspiel mit ihren Hintermannschaften gekonnt und hielten die gegnerische Offensive bis ins siebte Inning jeweils punktlos.
Im achten Angriffsrecht für die Athletics keimte dann Hoffnung auf. Coach Santos wollte die Entscheidung und schickte auf ein Double ins tiefe Leftfield von Max Boldt den vom ersten Base gestarteten Sascha Lutz weiter Richtung Homeplate, doch Julian Steinberg auf Seiten der Gäste konnte kurz vorher verhindern, dass dieser auch scoren konnte und so ging es mit 0:0 in den neunten und letzten Spielabschnitt.

Solingen erhöhte jetzt den Druck auf Möller, zwei Single und einen Hit by Pitch später waren die Bases geladen und auch der im bisherigen Spielverlauf gegen den Gonsenheimer wenig erfolreiche Dustin Hughes erwischte den Ball optimal und ließ mit seinem Hit Dominik Wulf und Christian Nsien punkten. Patrick Kanthak tat es ihm gleich, Derek Malikian punktete zum 3:0 aus Solinger Sicht, doch diese hatten noch nicht genug. Nach zwei Strikeouts war man nur noch eines vom Angriffswechsel entfernt, doch der Ball von Chris Beck kam unerreichbar für die Mainzer Feldverteidung erst auf dem Softballfeld zu Boden. Mit drei schnellen Aus ließ Enorbel Marquez dann keinen Zweifel daran aufkommen, dass die Klingenstädter den ersten Sieg auf der Mainzer Sandflora in ihrer Bundesligageschichte feiern möchten.

Doch der Fluch der Sandflora ist für den Meister 2006 nur scheinbar überwunden. Im zweiten Spiel des Tages standen sich André Hughes auf Solinger und der wieder genesene Keigo Miyagi auf Mainzer Seite gegenüber. Auch sie ließen die Fans auf der Sandflora lange auf Punkte warten. Bis in den siebten Spielabschnitt boten beide Teams hochspannenden und sehenswerten Baseball, ohne das jeweils gegnerische Team aber punkten zu lassen. Erst Dominik Wulf beendete mit seinem Homerun die Starre auf dem Scoreboard. Nils Hartkopf übernahm für Miyagi, doch auch er konnte nicht verhindern, dass Solingen in der Folge auf 3:0 erhöhte. Erst Mike Larsons Homerun, der in das Scoreboard einschlug, konnte die Grün-Gelben aus ihrer offensiven Lethargie erwecken. Mit zwei Punkten Rückstand gingen die Mainzer in das letzte Halbinning und sahen sich gegen den für Hughes gekommenen Jens Cornelsen schnell mit zwei Aus konfrontiert. Doch der Solinger Hühne zeigte auf der Sandflora, da sich mittlerweile in einen Hexenkessel verwandelt hatte, Nerven. Ein Walk für Schewe und ein Abwurf gegen Lutz lud mit dem sich noch auf Base befindlichen Jan-Niclas Stöcklin die Bases. Max Boldt nahm die Einladung dankend an. Sein satter Schlag ins Leftfield prallte direkt gegen den dort befindlichen Foul Pole, der, obwohl sein Name anderes vermuten lässt, wie die Linien noch zum Fair Territory zählt und brachte den Punktezug der Athletics ins Rollen. Dieser kam erst zum Stehen, als auch Sascha Lutz die Homeplate zum 4:3 für die Hausherren überquert hatte. Willkommen bei den Wehrhaften!

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