So hatten sich die Mainz Athletics ihre Premiere im neuen Ballpark nicht vorgestellt. Vor rund 800 Zuschauern kassierten die A’s den ersten Sweep der Saison und unterlagen den Heidenheim Heideköpfen in Deutschlands neuem Baseball-Schmuckkästchen 7:10 und 3:4.
Stolz wehten die Fahnen im Wind und das Feld erstrahlte noch immer im neuen Glanze als die Mainzer nach dem Ende des zweiten Spiels mit hängenden Köpfen ihre neue Heimat verließen. Der erste Sweep der Saison – ausgerechnet in den ersten beiden Heimspielen und ausgerechnet in den ersten beiden Spielen im neuen Stadion. „Das haben wir uns natürlich nicht gewünscht. Wir wollten unbedingt gewinnen“, schüttelte Trainer Ulli Wermuth den Kopf. „Wir hätten auch beide Spiele gewinnen können und haben beide verloren.“
Dabei nahm Wermuth die Niederlage in der zweiten Partie voll auf seine Kappe. Angeführt vom starken Pitcher Pat Haugen zeigten die A’s bis zum siebten Inning eine nahezu fehlerlose Vorstellung und lagen vollkommen verdient mit 3:0 in Führung. Die Heidenheimer Offensive sah gegen Haugen kaum Land, bis der Amerikaner sich im achten Durchgang eine Schwächeperiode leistete und die Heideköpfe auf einmal auf 3:2 verkürzten. „Ich habe gesehen, dass Pat müde wird. Er hat mir aber versichert, dass es noch geht. Ich habe ihm geglaubt“, sagte Wermuth. „Ich hätte aber meinem Bauchgefühl vertrauen und ihn runter nehmen müssen. Das war mein Fehler.“ Durch den Anschluss schnupperte Heidenheim noch einmal Morgenluft und drehte die Partie zum Entsetzen der Mainzer Fans noch auf der Zielgeraden.
Einen ähnlichen Schlussspurt hatten die A’s im letzten Inning des ersten Spiels hingelegt – allerdings reichte es am Ende nicht ganz. Die Grün-Gelben lagen aber auch nicht 0:3, sondern 1:10 zurück. Nach dem Ausfall des bisherigen Starting-Pitchers Jan-Niclas Stöcklin (Kreuzbandriss) taten sich Max Doll und Christian Decher auf dem Mound schwer. Vor allem der junge Decher fand vor großer Kulisse überhaupt nicht in seinen Rhythmus. Im fünften Inning zog Heidenheim von 4:1 auf 9:1 davon und hatte die Partie praktisch schon entschieden. Im letzten Spielabschnitt leitete Kevin Kotowski mit seinem Run zum 2:10 aber eine Aufholjagd ein, die zeigte, was für die Athletics drin gewesen wäre, wenn sie früher zu ihrer Schlagstärke gefunden hätten. Obwohl sie schon zwei Aus auf dem Konto hatten, kamen die Gastgeber noch auf 7:10 heran, ehe Martin Matlacki ausgestrikt und das Spiel doch verloren war. „Wir haben leider zu spät angefangen, diesen Druck aufzubauen. Wenn uns das früher gelingt und wir im letzten Inning nicht so weit zurückliegen, hätten wir es packen können“, sagte Wermuth. Insgesamt sei der Heidenheimer Sieg aber „vollkommen verdient“, weil „meine Pitcher das erste Mal in dieser Saison eine durchschnittliche Leistung gebracht haben.“