Die Mainz Athletics haben gegen die Buchbinder Legionäre Regensburg zwei knappe
Niederlagen kassiert. Das Team von Trainer Ulli Wermuth unterlag dem Deutschen
Meister mit 3:5 und 6:8. Viel hätte nicht gefehlt und im Nightgame zwischen den
Mainz Athletics und den Buchbinder Legionären Regensburg wäre im neunten Inning
noch einmal richtig Spannung rein gekommen. Wenige Zentimeter waren es, die
Martin Kipphan nach seinem weiten Schlag ins Outfield vom Homerun zum 4:5
trennten. Gerade so begrub die Regensburger Defensive den Ball in ihrem
Handschuh und begrub damit auch die Hoffnungen der A’s auf eine erfolgreiche
Aufholjagd. Denn ein schnelles Aus von Kevin Kotowski später war die
3:5-Niederlage vor rund 600 Zuschauern besiegelt. „Es hat wirklich nicht viel
gefehlt“, ärgerte sich Kipphan. „Regensburg hat heute nicht viel mehr, aber
alles ein bisschen richtiger gemacht als wird. Deshalb haben wir leider
verloren.“ Auch Trainer Ulli Wermuth hatte ein Duell auf Augenhöhe gesehen,
„Regensburg war aber einfach den entscheidenden Tick besser“, sagte Wermuth.
Dabei hatte alles so gut begonnen. Im ersten Inning markierte Max Boldt direkt
einen Homerun, den dritten der A’s im neuen Stadion, und brachte die Mainzer mit
1:0 in Führung. Während der starke Legionäre-Pitcher Philipp Hoffschild, „vor
dessen Leistung wir heute den Hut ziehen müssen“ (Wermuth), die Offensive der
Grün-Gelben im Griff hatte, setzte die Schlagreihe der Regensburger den Mainzer
Starting-Pitcher Christian Decher zunehmend unter Druck. Nach dem Ausgleich im
dritten Inning gingen die Legionäre im vierten Spielabschnitt mit 2:1 in
Führung. Der ehemalige A’s-Spieler Enzo Muschik brachte zwei seiner Teamkollegen
mit seinem Hit im siebten Inning nach Hause und Matt Vance setzte anschließend
noch einen drauf und erhöhte per Homerun auf 5:1. Hendrik Schewe konterte und
verkürzte nach einem Schlag von Tony Baker auf 2:5.
Der erste Bundesliga-Homerun von Tim Stahlmann im letzten Inning weckte unter
den Fans noch einmal die Hoffnung auf die Wende. Vielleicht wäre sie auch
gelungen, wenn Martin Kipphans Schlag wenige Zentimeter höher gewesen und über
den Outfieldzaun gefolgen wäre.
Es wirkte wie eine Ironie des Schicksals, dass es wieder Martin Kipphan war, der
auch im zweiten Spiel im neunten Inning an die Platte musste. Beim Stand von 6:8
hatten die A’s drei Läufer auf den Bases, allerdings auch schon zwei Aus auf dem
Konto. Es lag also wieder in den Händen von Kipphan, die Partie doch noch zu
drehen. Die Wende lag in der Luft. „Es gab keinen, den ich in dieser Situation
lieber am Schlag gehabt hätte als Martin Kipphan“, sagte Wermuth. Wie in der
ersten Partie traf „Kippi“ den Ball auch und feuerte ihn weit in Richtung
Outfield. Und wie im ersten Spiel sprangen die rund 300 Zuschauer auf und hatten
den Jubelschrei auf den Lippen. Wie im ersten Spiel senkte sich der Ball jedoch
kurz vor dem Zaun und wurde von der Regensburger Verteidigung gefangen. Das
dritte Aus. Schluss. 6:8. Wieder verloren, wie im ersten Spiel. „Das sind zwei
schmerzliche Niederlagen, weil wir beide Spiele hätten gewinnen können“, ärgerte
sich Wermuth.