Die Mainz Athletics haben ihre gute Position im Kampf um die Play-offs in der Baseball-Bundesliga aus der Hand gegeben. Statt sich mit einem Sweep gegen die Mannheim Tornados eines der begehrten Tickets schon frühzeitig zu sichern, kassierte das Team von Trainer Ulli Wermuth zwei Heimniederlagen (6:7, 4:15) und ist aufgrund des verlorenen direkten Vergleichs gegen die Tornados aus den Play-off-Rängen gefallen.
„Wir stehen jetzt mit dem Rücken an der Wand und müssen aus unseren letzten vier Spielen vier Siege holen, um unser Ziel noch zu erreichen“, sagte Wermuth. Es war das neunte und letzte Inning des Nightgames. Beim Stand von 1:7, aber geladenen Bases, feuert Max Boldt einen weiten Ball ins Outfield, der die Markierung passiert, aber anschließend im Aus landet – eigentlich ein Homerun. Und so feierten die rund 450 Zuschauer schon den vermeintlichen Start der Mainzer Aufholjagd. Doch die Schiedsrichter berieten sich erst noch, um kurz darauf auf Aus zu entscheiden. „Ich habe mich in diesem Moment betrogen gefühlt. Solche Fehlentscheidungen in solchen Situationen dürfen nicht passieren“, haderte Wermuth. Aber all seine Mühen halfen nichts, der Homerun wurde nicht gewertet und Wermuth wegen seiner verbalen Entgleisungen des Feldes verwiesen. Brisant: Jener Schiedsrichter hatte auch im sechsten Inning zu Unrecht einen Run von Sascha Lutz gegeben. „Hätte er diesen Fehler nicht gemacht, wäre das Spiel 6:6 ausgegangen“, ärgerte sich Wermuth. Zwar zeigte sein Team trotz des Rückschlages Moral und verkürzte im neunten Inning noch auf 6:7, der Ausgleich sollte jedoch nicht mehr gelingen. „Eine unfassbar ärgerliche Niederlage“, sagte Wermuth. Zumal die A’s in mehreren Situationen Läufer auf der zweiten und dritten Base hatten, dann aber den entscheidenden Hit nicht gesetzt haben. „Wir haben eigentlich gut geschlagen, aber uns hat das Glück gefehlt“, sagte Wermuth.
In der zweiten Partie war für die Athletics nicht viel zu holen. Pitcher Christian Decher kassierte schon im ersten Inning sechs Runs und wurde früh durch Manuel Möller ersetzt, der die Offensive der Tornados aber auch nicht in den Griff bekam.
Es wurde deutlich, dass die Mainzer zwar genug Tiefe in ihrem Kader haben, um die Ausfälle von Jan-Niclas Stöcklin, Pat Haugen und Tony Baker, der sich eine Oberschenkelverletzung zuzog, zu kompensieren, aber keinen Pitcher, der qualitativ an die Leistungen des Trios herankommt. „Es ist sehr schwer, in dieser Phase der Saison auf drei solcher Spieler verzichten zu müssen“, sagte Wermuth. „Wir müssen aber weiterkämpfen. Es ist schade, dass wir zu Hause bisher noch nicht so erfolgreich gespielt haben. Aber wir wollen zeigen, dass wir ein Play-off-Team sind.“