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Erstmals seit seiner Jugendzeit so in Mainz zu sehen: Max Boldt in voller Rüstung.

Mit einem Split hat sich unser Bundesligateam beim ersten Preseason-Auftritt auf eigenem Platz von den Bonn Capitals getrennt. Dem unglücklichen 3:5 im ersten Spiel folgte ein starkes 6:1 in der zweiten Partie.

„Ich bin fast schon euphorisch“, sagte Coach Ulli Wermuth am Abend. „Es war trotz der kühlen Temperaturen ein schöner Baseballtag. Die Niederlage war produktiv.“

Vor 58 Zuschauern, die dem ungemütlichen Wetter, anfangs mit kaltem Sprühregen, trotzen, entwickelte sich zunächst ein Duell starker Pitcher. Die Capitals traten mit den Maurice Wilhelm, Max Schmitz und dem Ex-Mainzer Nils Hartkopf an, „drei der stärksten deutschen Pitcher“, wie Wermuth klar stellte, gegen die die Mainzer Offensive lange nichts ausrichten konnte. Für die A’s gaben Tim Stahlmann (knapp vier Innings) und Nick Böttger bis ins sechste Inning keinen Hit ab; aus dem ersten guten Schlag der Bonner entwickelte sich direkt deren Führung. „Tim hat konsequent gepitcht“, urteilte Wermuth, „vielleicht einen oder zwei Walks zu viel, aber ohne Hit. Nick war solide; er kann noch besser werfen, aber es ist früh im Jahr.“

Der Rückstand im sechsten Inning schien den A’s gut zu tun, denn jetzt mussten sie reagieren. „Unter Druck zu kommen ist gut für unsere Preseason“, fand auch der Coach. Bei zwei Aus immer noch im sechsten Durchgang brachten zwei Doubles der Stöcklin-Brüder Jan-Niclas und Lennard die Führung, die durch einen Fehler im Bonner Infield auf 3:1 stieg. Das achte Inning jedoch ging schief; Unsicherheiten von Closer Jan-Niclas Stöcklin, die die Infielder ansteckten, erlaubten den Bonnern, das Spiel auf 5:3 zu drehen. Fast hätte es sich wieder zurückgedreht: Bei zwei Aus und Bases loaded hatte Max Boldt in der letzten Aktion der Partie die erneute Wende auf dem Schläger. „Eine perfekte Situation“, sagte Wermuth, „mehr kann ich mir bei einem solchen Spielstand gar nicht wünschen.“ Boldts Schlag ins Rightfield war jedoch ein paar Meter zu kurz.

„Wir hatten es auf der Schippe“, resümierte der Coach. „Aber so ist Baseball. Wir sind selbst schuld, dass wir uns so ein achtes Inning erlaubt haben. Gut, dass das in der Preseason passiert. Das ist eine wichtige Erfahrung. Und wie Janni nach diesem schwierigen Inning im neunten rausgekommen ist, war groß. Er hat die Probleme hinter sich gelassen.“

Seinen ersten Einsatz für die A’s bekam in der Schlussphase der 22-jährige Marcel Schulz. Der Leftfielder sammelte erste Bundesligaerfahrungen mit den Bonn Capitals und war 2013 Stammspieler der Paderborn Untouchables. Schulz‘ Berufsausbildung wird ihn aller Voraussicht nach nach Mainz bringen, wo er sich in diesem Fall den Athletics anschließen würde. „Er ist ein sympathischer, netter Kerl, pfeilschnell wie Kevin Kotowski, passt vom Alter her und würde uns auf jeden Fall weiterhelfen“, sagte Wermuth.

In der zweiten Partie rehabilitierten sich die A’s für die Niederlage. Starter Christian Decher, der gut mit Catcher Max Boldt harmonierte, gab zwar direkt im ersten Inning das 0:1 ab, kam aber mit nicht mal 70 Pitches durch die ersten vier Durchgänge. Ihm folgte Manuel Möller, der in Wermuths Augen eine seiner besten Leistungen seit Jahren zeigte. Closer Lucas Dickman übernahm in der Schlussphase des achten Innings, das er mit einem Drei-Pitches-Strikeout beendete. Im neunten ließ der Nachwuchsspieler nichts zu.

„Anfangs hat uns die Intensität gefehlt“, sagte Wermuth. „Aber dann haben wir wiederum gegen starke Pitcher gut gespielt.“ Gegen den 17-jährigen Sascha Koch, ein großes Talent mit Profiambitionen, gingen die A’s im dritten Inning 2:1 in Führung. „Ich war schwer beeindruckt“, staunte Wermuth. „Er hat uns das Leben sehr schwer gemacht.“ Ex-Profi Markus Solbach, gerade erst von den Minnesota Twins entlassen, kassierte von den Stöcklin-Brüdern zwei harte Hits ins Rightfield und drei Runs. Im achten Inning erhöhten die A’s auf 6:1.

„Dabei haben uns die ausländischen Hitter gefehlt“, sagte Wermuth. Andrew Jones ist noch in Australien, Mike Larson war verhindert. cka

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