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Ulli Wermuth und die Jungs müssen jetzt hoffen. Die Playoffs sind möglich, aber die Konkurrenz muss uns helfen.

Mit einem respektablen Ergebnis aus zwei hochklassigen Spielen kommt unser Bundesligateam aus Regensburg nach Hause. Wie viel der 0:2/9:5-Split wert ist, wissen wir vielleicht nächste Woche, vielleicht übernächste. Zwar sind die Playoff-Chancen immer noch da, aber der Punkt ist erreicht, an dem wirklich nichts mehr schief gehen darf. Die ersten drei Plätze sind nicht mehr in Reichweite, der vierte zumindest vorübergehend verloren. Wir müssen auf jeden Fall beide Partien gegen die Bad Homburg Hornets am übernächsten Wochenende gewinnen. Eine Niederlage und wir müssen definitiv in die Playdowns. Außerdem dürfen die Haar Disciples nur noch ein Spiel gewinnen. Nächste Woche spielen sie gegen Tübingen. Ein Sweep und wir sind raus aus dem Rennen. Und, was die Rechnung nicht wesentlich unüberschaubarer macht: Die Mannheim Tornados dürfen höchstens zwei Spiele gewinnen. Sie empfangen nächste Woche die Stuttgart Reds. Auch wenn die Disciples gegen Tübingen zweimal verlieren, wären wir bei einem Doppelsieg der Tornados gegen die Stuttgarter draußen. Denn unsere beiden Konkurrenten spielen am letzten Spieltag gegeneinander; insgesamt zwei Siege wird es in dieser Begegnung geben.

Dieses Wochenende begann mit einem hochklassigen Pitcherduell zwischen dem Regensburger Mike Bolsenbroek und unserem Nationalspieler Jan-Niclas Stöcklin. Der gewann alle Statistiken, aber nicht die Partie: Dreizehn Strikeouts, zwei Walks und darüber hinaus drei Assists führten zu einem für Stöcklin völlig unverdienten Loss – die Legionäre schafften im ersten und sechsten Inning zwei magere Runs, aber unsere Offensive fand gegen deren Niederländer kein Mittel. „Möglichkeiten hatten wir”, sagte unser Coach Ulli Wermuth, „aber wir haben sie nicht genutzt. Für Janni ist das hart. Er war besser als Bolsenbroek, sehr dominant, aber wir sind früh nach hinten gefallen.”

Am Samstag konnten die Legionäre ihre Klasse auf dem Mound nicht aufrechterhalten. Ihr 18-jähriger Starter Wolfgang Reitter hatte früh Feierabend. Kevin Kotowski und Andrew Jones hatten im ersten Inning gescort, Marcel Schulz, Nici Weichert, nochmal Kotowski und Max Boldt im zweiten, dessen Ende Reitter schon nicht mehr auf dem Platz erlebte. Weil Regensburg nach einer großen 2-Out-Battle zwischen ihrem einzigen Ausländer Evan LeBlanc und unserem Starter Michael McIver zwischenzeitlich auch einmal gepunktet hatte, stand es da 6:1 für uns.

Regensburg konterte wieder, wieder ungenügend, weil nur der Ex-Mainzer Enzo Muschik zum 6:2 durchkam, aber das Spiel war noch lange und gegen den eingewechselten Dominikaner Sammy de los Santos hatte unsere Offensive größere Schwierigkeiten. Im dritten Inning gab es auf beiden Seiten überhaupt keine Runner, im vierten kam wieder etwas Bewegung auf die Bases. Im fünften löste de los Santos seine erste knifflige Situation mit bemerkenswerter Leichtigkeit, Regensburgs Angriff verkürzte auf 6:4. Wieder Pitcherwechsel, auf beiden Seiten.

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Andrew Jones‘ Homerun beseitigte die letzten Zweifel am Auswärtssieg.

James Larsen begann unser Offensivinning mit einem Walk für Kotowski, aber mehr passierte nicht. Christian Decher schickte alle drei Regensburger direkt ins Dugout zurück. Der siebte Durchgang ging los mit einem Walk für Mike Larson und einem schönen Double von Lennard Stöcklin. Wieder kam ein neuer Pitcher, Jonathan Eisenhuth, gegen den beide Mainzer scorten. 8:4, ein Inning später durch Andrew Jones‘ Homerun 9:4. „Und der war so weit”, sagte Wermuth, „bei uns wäre er über die Schlaghalle auf den Parkplatz geflogen!”

Im neunten Inning passierte offensiv nichts. Defensiv kassierten wir das 9:5, mehr nicht. „Nach dem 6:4 war es knapp”, sagte Wermuth, „aber ich habe den Pitcher gewechselt und Decher war in Topform. Ich hatte keine Zweifel, ob wir das 9:4 durchbringen. Lenny hat noch ein Play gemacht, bei dem der Ball und der obere Teil des Schlägers auf ihn zugeflogen sind. Den Ball hat er gefangen, dem Schläger ist er ausgewichen. Er spielt ein unglaubliches Jahr.”

Ob das, siehe oben, in den Playdowns oder den Playoffs endet, werden wir sehen. „Für uns ist es ein Klopfer auf die Schulter, dass wir in der Lage sind, jedes Spiel zu schlagen”, sagte Wermuth. „Aber wir können auch jedes verlieren. Das spricht für eine sehr starke Liga.” cka

Mainz Athletics       0 0 0 0 0 0 0 0 0   0
Regensburg Legionäre  1 0 0 0 0 1 0 0 -   2

CF K. Kotowski, 2B Boldt, 3B L. Stöcklin, C Jones, 1B McIver (9. Dickman), RF Spann, DH T. Kotowski (9. DH Larson), LF Schulz, SS Weichert – P J. Stöcklin.

Mainz Athletics       2 4 0 0 0 0 2 1 0   9
Regensburg Legionäre  1 1 0 0 2 0 0 0 1   5

CF K. Kotowski (2 Run/1 RBIs), 2B Boldt (1/1), C Jones (2/2), RF Larson (1/1), 3B L. Stöcklin (1/1), 1B J. Stöcklin, DH Dickman (0/1), LF Schulz (1/1), SS Weichert (1/0) – P McIver (6. P Decher).

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