2014-stuttgart-jubel
Marcel Schulz (Bildmitte) vertrat uns im Allstar Game in der Bundesliga-Auswahl, die das Nationalteam mit Kevin Kotowski (hinter ihm) und Max Boldt (rechts) sowie den Stöcklin-Brüdern 10:9 besiegte.

Der große Aufschrei des Entsetzens ist (bislang) ausgeblieben. Wir sind zwar nach den vergangenen 22 Jahren anderes gewöhnt, aber „wenn wir in den Playdowns spielen müssen, spielen wir halt in den Playdowns“, das ist quer durch unseren Verein die vorherrschende Einstellung. Weltuntergang geht anders, die Saison 2015 fängt wieder bei 0 an und unsere Aufgabe in diesen Tagen ist nur, sicherzustellen, an der Saison 2015 auch teilzunehmen. Das für Formsache zu halten, wäre dumm.

Vor diesem Hintergrund kann man in die beiden Spiele gegen die Bad Homburg Hornets am Freitag (19 Uhr) und am Samstag (14 Uhr) alles Mögliche hineininterpretieren. Beide Mannschaften können sie als Testlauf sehen für die erste Playdown-Runde, in der sie mit nicht geringer Wahrscheinlichkeit wieder aufeinandertreffen werden; die Kombination Bad Homburg – Mannheim / Tübingen – Mainz ist allerdings auch noch möglich. Beide Coaches können zocken, wenn sie wollen, können täuschen und fintieren oder dieses bleiben lassen. Letztlich handelt es sich wohl in erster Linie um die letzten beiden Qualifikationsrunden, um das Rennen um die bestmögliche Ausgangslage, bevor die Worst-of-five-Runden beginnen, bei denen der Sieger aus dem Wettbewerb ausscheidet und dem Verlierer der Absturz in die 2. Bundesliga droht.

Unser Team sollte für dieses Rennen gut gerüstet sein. Die Jungs sind fit, einige von ihnen konnten am vergangenen Sonntag im Allstar Game der Bundesliga am Solinger Weyersberg aus der alltäglichen Ligaroutine ausbrechen: Marcel Schulz war einer von nur zwei Deutschen in der Liga-Auswahl, die unter anderem durch einen späten Hit unseres Leftfielders 10:9 gegen die deutsche Nationalmannschaft gewann. Für diese warf Jan-Niclas Stöcklin bei seinem Kurzeinsatz als Starter für zwei Innings einen persönlichen Shutout. Im Centerfield begann Kevin Kotowski, an der dritten Base debütierte Lennard Stöcklin, außerdem kam Max Boldt zum Einsatz. Ulli Wermuth war wieder Assistenzcoach der Nationalmannschaft.

„Durch intensive Regenphasen und die zusammengewürfelten Mannschaften waren die Defenses ein bisschen wacklig“, berichtet Wermuth, „aber sonst war es wirklich schön. Die Atmosphäre war gut, die Organisation super. Jetzt muss man sehen, in welche Richtung sich das weiterentwickelt. Es gab keine große Möglichkeit, Spieler für die Nationalmannschaft zu sichten. Man müsste einen Doubleheader daraus machen. Und meiner Meinung nach sollte wieder Nord gegen Süd spielen.“

An diesem Wochenende sieht Wermuth unser Team in der Favoritenrolle: „Wir spielen zuhause gegen den Letzten.“ Drei Spiele haben die Hornets nur gewonnen, 8:7 gegen Mannheim, 4:3 gegen Tübingen, 10:2 in Tübingen. „Aber sie haben sich im Verlauf der Saison enorm gesteigert“, warnt unser Coach. „Es ist halt eine junge Truppe, aber Martin Matlacki macht das sehr gut. Auch diesen Gegner dürfen wir nicht unterschätzen. Offensiv haben sie noch Schwierigkeiten, mit Toppitching mitzuhalten, weil vielen die Erfahrung fehlt. Aber sie haben sich mit einem sehr guten Shortstop verstärkt, haben zwei oder drei routinierte Hitter und sind eine junge, hungrige Truppe, die nichts zu verlieren hat. Sie können befreit aufspielen. Wir werden sehen, was dabei herumkommt.“ cka

Dieser Text ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwendung, insgesamt oder in Teilen, bedarf der ausdrücklichen Zustimmung des Autors.