Auch ohne die Runs gezählt zu haben, ist Max Boldt mit seinem Debüt als Spielertrainer des Bundesligateams zufrieden: „Wir kommen in Form.“

Ergebnisse sind zweitrangig in dieser Phase der Vorbereitung. „Wir haben nicht mitgezählt“, sagte Max Boldt nach den ersten beiden Preseasonspielen des Jahres. „Ich glaube, wir haben das erste verloren und das zweite gewonnen. Aber darum ging es nicht.“

Sondern darum, in zweimal sieben Innings bei den Stuttgart Reds den Einstieg in die Freiluftsaison zu schaffen. ein paar At Bats zu bekommen, ein paar Bälle zu schlagen, mit ein paar Groundballs konfrontiert zu werden. Und das, findet unser neuer Coach, ist gelungen. „Es war gut“, sagt Boldt. „Anfangs haben wir nicht so viele Runs geschafft, aber je mehr At Bats wir hatten, desto besser wurden die Schläge. Damit kamen im Endeffekt viele Punkte. Wir haben auch wieder gemerkt, wie müde es macht, den ganzen Tag auf dem Baseballplatz zu sein. Aber wir kommen in Form. Es war eine gute Leistung fürs erste Mal. Das ist das wichtigste. Ich bin zufrieden.“

Beide Teams spielten so früh in der Vorbereitung noch nicht annähernd mit der Bundesliga-Besetzung. Unsererseits fehlten alle drei Stamm-Starter; Jan-Niclas Stöcklin und Tim Stahlmann wurden noch geschont, ein neuer US-Pitcher wird kommen, ist aber noch nicht da. Auch Marcel Schulz und Lucas Dickman blieben noch in Mainz, dafür hatte Boldt mit Nik Mosier, Jerome Noso und Kevin Schnorbach drei Junioren dabei, außerdem Dominic Wildenhain aus dem Zweitliga-Team. „Und Stuttgart hatte auch viele junge Spieler dabei“, sagt Boldt. „Beide Mannschaften haben mit Pitchern gespielt, auf die wir in der Bundesliga wahrscheinlich nicht treffen würden.“

Die Intensität soll nun nach und nach steigen; viele Test bleiben ja nicht. Die Solingen Alligators und die Paderborn Untouchables werden an den beiden kommenden Wochenenden in Mainz antreten, das war’s nach heutigem Stand schon. „Mal gucken, ob wir noch ein Spiel auf die Beine stellen“, deutet Boldt an; es könnte den Übergang vom Experimentalmodus hin zu den Wettbewerbsbedingungen noch fließender gestalten. „Noch probieren wir Dinge aus“, erklärt der Coach. „Wir lassen Spieler in Situationen pitchen, in denen sonst andere pitchen würden, wir wechseln Schlagmänner ein, um mal zu sehen, wie sie damit umgehen, wir setzen junge Spieler ein. Wichtig ist, dass wir uns immer steigern und mit jedem Testspiel näher an die Topform kommen. Und dabei alle gesund durch die Vorbereitung bringen.“

Daher zählt Boldt auch Lucas Dickman weiterhin erst einmal zu den Feldspielern. Zwar sind durch das Karriereende von Manuel Möller, den Abgang von Thomas de Wolf zwei Plätze im Bullpen freigeworden, der junge, aber durchaus schon erfahrene Dickman wird sie zunächst nicht schließen müssen. „Es bringt nichts, wenn man jemanden verheizt“, sagt Boldt. „Es wäre mir sehr recht, Lucas als Pitcher einsetzen zu können, aber Voraussetzung ist, dass er ohne Schmerzen werfen kann.“ Stöcklin, Stahlmann und ein Amerikaner sind als Starter vorgesehen, Ben Briggs und Yannic Wildenhain im Bullpen eingeplant. „Mal schauen, wie es läuft“, sagt Boldt, „ob wir noch jemanden nachrücken lassen. Dominic Wildenhain hat es am Samstag gut gemacht in den beiden Innings, die er geworfen hat. Mal schauen.“ cka. Foto: Szidat.