Tim Stahlmann sah zuletzt gut aus in Regensburg. Gewinnt er auch heute, ist die Grenze zwischen Playoffs und Playdowns endgültig gezogen. Es gäbe weitere Chancen.

In gewisser Weise waren die Regensburg Legionäre jahrelang unser Angstgegner. Nicht nur unserer, freilich: „Ich glaube, sie sind lange Zeit von allen Mannschaften mit sehr viel Respekt behandelt worden, weil sie einfach immer extrem gut waren“, erklärt Max Boldt. „Eigentlich waren sie jedes Jahr ein Kandidat für die Meisterschaft.“ Trotzdem haben wir eine schöne Serie aufgebaut gegen die Legionäre: 3:1 Siege in der vergangenen Saison der Bundesliga Süd, 3:1 Siege im Playoff-Finale, inklusive des Europapokalspiels 3:0 Siege in der laufenden Saison. Heute fährt unser Team zu den Rückspielen nach Regensburg, durchaus weiterhin mit dem Respekt, den die Legionäre verdient haben, aber ohne Angst: „Weil wir uns auch immer verbessert haben. Die waren konstant gut, wir haben uns so weit verbessert, dass wir im letzten Jahr mit einer der besten Mannschaften gespielt haben, die wir je hatten“, sagt Boldt. „Wir konnten es mit ihnen aufnehmen und aus den vielen Spielen meistens als Sieger herausgehen. Unsere Mannschaft hat sich jetzt nicht allzusehr verändert, Regensburg ist ein bisschen im Umbruch. Wir können mit viel Selbstbewusstsein in so ein Spiel reingehen.“

Die Frage ist, welche Bedeutung die Partien heute abend (19 Uhr) und am Samstag (14 Uhr) überhaupt haben. Der neue Bundesliga-Modus und das Tabellenbild führen dazu, dass sie mit einer gewissen Wahrscheinlichkeit beide aus der Wertung fallen werden, ebenso wie unsere Heimsiege vor ein paar Wochen. Denn während wir nur noch einen Sieg aus den verbleibenden sechs Partien brauchen, um sicher an den Interleague-Spielen teilzunehmen, darf sich Regensburg keine einzige Niederlage mehr leisten. Und auch sechs Siege wären wertlos, sobald wir noch ein Spiel gewinnen. „Und wenn Regensburg nicht weiterkommt, werden die Ergebnisse gegen sie nicht in die Interleague mitgenommen“, erklärt Boldt. „Wir müssen gucken. Wir werden nicht auf Teufel komm raus jemanden verheizen. Es ist wichtig, die Pitcher nicht zu viel werfen zu lassen, damit alle in den nächsten Wochen noch genug Kraft und Ausdauer haben.“

Während wir, um das enorm Unwahrscheinliche auch formal zu verhindern, mit der vollen 2017er-Besetzung antreten können (also alle außer Jan-Niclas Stöcklin), müssen die Legionäre einen schwerwiegenden Ausfall kompensieren: Mike Bolsenbroek ist mit der niederländischen Nationalmannschaft unterwegs, damit fehlt der wichtigste Pitcher. Mit dem großen Talent Niklas Rimmel, Jonathan Eisenhuth, Daniel Mendelsohn, weiteren deutschen Spielern und den Europapokal-Importen Eric Faint und Kevin Vance stehen jedoch trotzdem genug Starter und Reliever zur Verfügung. „Wir haben gegen gutes Pitching gut gehauen“, sagt Boldt allerdings. „Deswegen mache ich mir keinen Kopf.“ cka / Foto: Manfred Holzhauser

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