Max Boldt geht über die Platte – aber einen Punkt gibt es dafür nicht, das Inning ist längst vorbei. Zu viele vergebene Chancen führten zur Niederlage.

Am Ende war’s… ein Schlag? Sagen wir: zwei Schläge im achten Inning. Und vielleicht die Erinnerung an zwei andere. Lukas Steinleins Double im achten Inning, nachdem dem Outfielder der Haar Disciples in drei At Bats rein gar nichts geglückt war. Und direkt bevor Christoph Ziegler an den Schlag kam, der früher im Spiel ein Single und ein Double gehauen hatte. Direkte Auswirkungen hatten diese nicht, aber noch nach sieben Innings waren es genausoviele Hits wie die aller anderen Disciples-Spieler zusammen. Der Intentional Walk für den Infielder war logisch – trug aber letztlich dazu bei, dass eine nicht bequemen, aber vorhandene, ganz frische 1:0-Führung unseres Teams am Ende nichts wert war. Denn der Disciples-Catcher William Thorp traf seinen Pitch perfekt, feuerte ihn zum 4:1 übers Leftfield aus dem Stadion. Peng, Grand Slam Homerun. Und das Spiel war verloren.

Ergebnisse

Mannschaft123456789RHE
Athletics000000010180
Disciples00000004-472
Details zum Spiel
Oder? Die Reaktion musste schnell kommen, nachdem der gerade erst eingewechselte Tim Stahlmann das achte Inning ohne weitere Zwischenfälle abgeschlossen hatte. Sie kam erst einmal nicht – Aus gegen den bis dahin extrem gefährlichen Kevin Kotowski, Aus gegen Nici Weichert. Peter Johannessen hatte Geduld in seinem letzten At Bat, sah sich drei Balls an, sah sich einen Strike an, schlug einen Foulball, holte sich den Walk. Irgendetwas Verwertbares von Max Boldt, ein Hit, ein Walk, ein Hit by Pitch, ein Error, egal, und dann ein Homerun des erneut eindrucksvollen Austin Gallagher hätten den Ausgleich bedeutet – und der Strikeout gegen Boldt erstickte die Träumereien dann doch ganz schön schnell.

Nationalität
ned NED
usa USA
Position
Pitcher
Alter
32
B/T
R/R
Größe
191
Gewicht
91
Vorherige Vereine
1:4 haben wir also in Haar verloren, und sehr lange hatte sich so etwas kein bisschen angedeutet. Jake Watts warf seinen besten Start der jungen Saison mit sieben Strikeouts und nur zwei Walks, mit vier Hits und keinen Runs in sieben Innings, für die er nur 98 Pitches brauchte. Und wenn er auch mit den zehn Würfen im achten Inning die Runner auf die Bases ließ, die schließlich gegen Stahlmann scorten, ist es eine der klassischen Ungerechtigkeiten des Baseballs, dass er in den Statistiken als Verlierer genannt wird. Das Pitching war nicht das Problem. Sondern… die Offensive?

„Teilweise hatten wir einfach schlechte At Bats“, sagte Max Boldt nach der schmerzhaften Niederlage. „So klappt das nicht. Wenn wir nur einen Run machen, werden wir nicht viele Spiele gewinnen.“ Bis ins achte Inning, wenige Minuten vor Thorps Homerun, dauerte es, bis wir endlich einen Angreifer über die Platte brachten. Boldt war gewalkt, durch Gallaghers Single und Shane Salleys Sacrifice Fly zwei Stationen weitergekommen, und Timmy Kotowskis Double brachte den Spielertrainer ins Ziel zum 1:0, zur längst überfälligen Führung. „Wir hatten acht Hits“, sagte Boldt, „wir hatten Walks, wir hatten viele Läufer. Wir hatten gute Voraussetzungen.“ Kevin Kotowski war im ersten und fünften Inning auf der zweiten Base, im dritten gar auf der dritten. Im vierten Inning erreichten Gallagher und Salley die zweite Station, im sechsten war Boldt auf der dritten und Gallagher auf der zweiten. Nach Boldts Run verhinderten die Disciples das denkbare 2:0 Gallaghers an der Platte, Timmy Kotowski blieb an der dritten Base hängen. „Mehr als genug Chancen“, ärgerte sich Boldt. „zu viele Situationen, in denen wir unseren Job nicht gemacht haben. Und dann kann man nicht erwarten, Spiele zu gewinnen.“

Andererseits: „Insgesamt haben wir gut gespielt. Das ganze Spiel über waren wir in der Position, gewinnen zu können. Wir müssen es nur hinkriegen, in den wichtigen Situationen die Punkte zu machen. Das müssen wir in den Griff kriegen und wir müssen gucken, dass wir dafür nicht zu lange brauchen, zu viele Siege hergeben. Dass wir nicht mehr darüber reden, was wir alles hätten machen können, sondern uns darauf konzentrieren, dass wir es machen. Dann werden wir viele Spiele gewinnen. Wenn nicht, können wir die restliche Zeit so gut spielen, wir wir wollen, aber richtig gut abschneiden werden wir dann nicht.“

Die nächste Chance gibt es bereits am morgigen Sonntag, 12 Uhr, in Haar. cka / Fotos: Claudia Tepe

Dieser Text ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwendung, insgesamt oder in Teilen, bedarf der ausdrücklichen Zustimmung des Autors.