Ein Kraftakt war nötig, um beim Debüt von Austin Gallagher den Doppelsieg gegen die Ulm Falcons zu schaffen. Zwei weitere Siege gegen den Aufsteiger würden unsere Playoff-Hoffnungen aufrechterhalten.

Und dann haben wir doch mal in die Tabelle geguckt, ein bisschen nachgerechnet und festgestellt, dass die Lage ja überhaupt nicht so aussichtslos ist, wie wir dachten, dass die Tür in die Playoffs immer noch weit offen steht. „Wir können es aus eigener Kraft schaffen“, sagt Max Boldt, immer noch, müssen vielleicht sogar nicht mal alle Spiele gewinnen, aber so weit plant sowieso niemand. Erst einmal wollen wir am Samstag Spiele gewinnen, alle beide, aber nacheinander. Wollen wir am Wochenende 18 Innings spielen (oder 14 oder 20, notfalls auch 25), wollen wir 54 Aus machen, Hits schlagen, Punkte sammeln. Runs laufen. Nicht erzwingen, einfach machen.

Pos.MannschaftWL%HomeRoad
1Mainz Athletics801.0004-04-0
2Ulm Falcons080.0000-40-4
Die Aus haben wir am vergangenen Wochenende gegen Haar nicht mit absoluter Perfektion, aber doch weitestgehend ziemlich gut geschafft. „Defensiv haben wir eine sehr gute Leistung gezeigt“, findet Boldt auch im Rückblick. „Wir haben halt keine Punkte gemacht.“ Und ohne Punkte gewinnt man nicht. „Wir haben natürlich gegen sehr gutes Pitching gespielt“, sagt unser Coach, „und ansonsten ist meine Vermutung, dass wir uns zu sehr unter Druck setzen. Wir wollten uns gegen einen direkten Konkurrenten in eine gute Situation bringen, wollten extra gut sein, aber das klappt so nicht.“ Gerade am Schlag, in dem Aspekt des Baseballspiels, der das Scheitern so sehr provoziert wie wenig anderes im Sport, dürfe man sich nicht zu viele Gedanken machen, müsse man locker bleiben.

Personell wird der Coach nicht viel verändern. Tim Stahlmann macht deutliche Fortschritte, kommt dem Comeback näher, aber im operativen Spieltagskader wird er noch nicht stehen. Die Schulterverletzung von Jake Watts hat sich als nicht allzu dramatisch herausgestellt. Starten wird der Pitcher noch nicht, aber das eine oder andere Inning dürfte er werfen können. Lennard Stöcklin wird den Samstag bei den Ulm Falcons eröffnen, demnach im Infield und am Schlag aussetzen. Ob Marcel Schulz, der nach seiner langen Verletzung noch etwas Rückstand hat, Daniel Wolfraum-Bonnel oder einer der beiden First Basemen, Tim Kotowski oder Martin Kipphan, sein Designated Hitter sein wird, hängt von vielen kleinen Faktoren ab, auch vom erwarteten Spielverlauf, auch von der Bullpen-Strategie, von der Frage, ob und wann Kotowski den Mound übernimmt. Im Feld sind alle fit, ist alles möglich. Das garantiert nicht, dass wir nach dem Kraftakt vom zweiten Spieltag auch das dritte und vierte Spiel gegen den Aufsteiger gewinnen werden. Aber das erlaubt es uns, genau das anzustreben. Text und Fotos: cka

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