Die Bundesliga Süd ist fertig für dieses Jahr, aber wir wissen noch nicht viel. Vizemeister im Süden sind wir, das stand gestern schon fest. Gleich zum Auftakt werden wir es mit dem Topteam des Nordens zu tun bekommen; am Wochenende des 29./30. Juli spielen wir in Bonn. Die exakten Termine werden in den kommenden Tagen festgelegt, die restlichen Gegner ohnehin erst morgen in den restlichen Spielen der Bundesliga Nord ermittelt, in der am letzten Spieltag immer noch fast alles offen ist. Es wird wohl auf Dohren, Solingen und Paderborn herauslaufen; Dortmund und Köln sind längst raus aus dem Rennen, Hamburg hat nur noch minimale Chancen.

Wir werden 6:6 Siege in die Interleague mitbringen. 7:5 hätten es werden können, hätte Martin Kipphan den Ball im neunten Inning noch ein bisschen besser erwischt. Sein Schlag beim Stand von 2:4 mit einem Runner auf der ersten Base schlug im oberen Bereich des hohen Outfield-Zauns ein und war nur ein Double. Wäre der gleiche Schlag am Hartmühlenweg ein Homerun gewesen, der das Spiel ausgeglichen hätte? „Glaube ich nicht“, sagte unser Sportdirektor Benny Hieronimi, „das Outfield ist kurz in Mannheim…“ – aber auch dort, auf dem Roberto-Clemente-Field fehlte nicht viel zum 4:4. „Und dann gewinnen wir vielleicht noch…“, grübelte Lennard Stöcklin.

Der hatte im siebten Inning beim Stand von 1:3 den Mound von Riley Barr übernommen, noch den vierten Run abgegeben, im achten das Double von Timmy Kotowski, den Basehit von Josh Little (der früh für den angeschlagenen, aber nicht ernsthaft verletzten Jeff Hunt eingewechselt worden war) und den RBI-Single von Max Boldt gesehen. Der Spielertrainer hatte bereits im vierten Inning den Solo-Homerun zum 1:1 geschlagen, seinen elften Homerun in der Saison. Damit hat Boldt seinen persönlichen Rekord aus dem Vorjahr eingestellt – 2016 hat er jedoch 41 Spiele dafür gebraucht, in diesem Jahr nur 28. Woran das liegt? „Wenn ich das wüsste…“, sagt Boldt selbst. Stöcklin sieht die Schlaghalle als Aspekt: „Seit ein paar Jahren können wir den ganzen Winter durchhauen. Das macht was aus. Und Max versucht immer, an seinem Schwung zu arbeiten. Auch deshalb hat er den Erfolg an der Platte. Er fühlt sich sehr gut dort, hat Selbstvertrauen, viele Pitcher fürchten ihn schon.“

Auch andere Angreifer haben sich in den vergangenen Jahren deutlich verbessert. „Yannic Wildenhain ist im Kommen“, sagte Stöcklin, „Timmy Kotowski… wir sehen den Ball gut, hauen viel im Training, sind in der heißen Phase der Saison gut vorbereitet. Wir müssen aber konstanter sein als heute und in Zukunft auch gegen starke Pitcher mehr machen, von Anfang an.“ Die drei Venezolaner auf dem Mannheimer Mound, Gian Franco Rizzo, Félix Carvallo und Fernando Escarra waren in der Summe zu stark. Gegen Carvallo gelangen in knapp zwei Innings fünf der sieben Hits, aber am Ende auch nur ein Run, gegen Rizzo fast nichts. „Der war sehr gut“, urteilte Stöcklin, „dabei hatte er nur zwei Pitches, den Fastball und den Curveball…“

Verloren ging das Spiel durch Thomas de Wolf. „Der hatte einen super Tag“, staunte Stöcklin. „Da kann man nicht viel machen, wenn der losbrettert. Das haben wir ja letztes Jahr oft erlebt.“ Drei Mannheimer Homeruns sind im Ergebnis kaum zu sehen, weil die Bases jeweils leer waren. De Wolf schlug einen im ersten und einen im fünften Inning, der gestern noch leicht verletzt ausgewechselte Mexikaner Orlando del Muro ebenfalls im fünften Durchgang einen weiteren. „Da hat Riley einen Pitch schlecht gesetzt“, sagte Stöcklin, „das passiert mal. Insgesamt hat er einen sehr guten Job gemacht. Er hat uns die Chance gegeben, das Spiel zu gewinnen.“ Die Offensive hat sie halt nicht genutzt. Knapp genug war’s. cka / Fotos: Tanja Szidat

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