Zwei mögliche Starter für Spiel 1: Lennard Stöcklin und Tim Stahlmann

Eine intensive Baseballwoche liegt hinter uns – eine passende Vorbereitung für eine intensive Baseballsaison, die am Freitag mit dem Klassiker gegen Regensburg beginnen und uns immer wieder ans Limit herausfordern wird. Wegen vieler internationaler Termine muss der Spielplan in eine relativ kurze Zeitspanne passen. Wir fühlen uns nach fünf gelungenen Testspielen bereit.

Nationalität
ger GER
Position
Pitcher
Alter
30
B/T
R/R
Größe
183
Gewicht
96
Vorherige Vereine
Nach dem Auftaktspiel am Mittwoch, einem Shutout gegen Mannheim, die wir mit ein paar Runs in den letzten Innings schlugen, waren am Wochenende die Hamburg Stealers zu einer Serie von vier Interleague-Partien zu Gast, in denen bis auf den noch abwesenden Austin Gallagher alle Spieler eingesetzt wurden. Zwölf Pitcher hatten wir auf dem Mound: Als Starter am Freitag Yannic Wildenhain, am Samstag Lennard Stöcklin und Thomas Fitzgerald, am Sonntag Kevin Schnorbach, dazu acht verschiedene Reliever und Closer.

Die Bundesliga-Starter werden zunächst Stöcklin und Fitzgerald sein. Der Neuzugang aus Australien hinterließ gerade mal zwei Tage nach seiner Ankunft in Europa beim Debüt einen sehr guten Eindruck. Im ersten Inning war er an allen drei Aus direkt beteiligt: Erst nahm er an der ersten Base den von First Baseman Martin Kipphan gefieldeten Grounder entgegen, dann warf er einen Strikeout. Zum dritten Aus hielt Fitzgerald mit einem blitzschnellen Reflex noch auf dem Mound einen Comebacker fest. Weiter ging es mit einem Walk, einem Doubleplay und einem einfachen Aus im Infield. Im dritten Durchgang kassierte Fitzgerald zwei Unearned Runs, warf zwar drei Walks, aber auch drei weitere Strikeouts, bis zu seiner Auswechslung nach fünf Innings noch zwei mehr.

Ein Wurf, ein Catch: Thomas Fitzgerald zeigt binnen einer Sekunde, was er kann.
Nationalität
aus AUS
Position
Pitcher
Alter
29
Größe
201
Gewicht
87
Dabei war Fitzgerald nach seiner weiten Anreise noch nicht ganz frisch. „Es war ein langer Flug“, erzählt der 24-Jährige. „Ich hatte unterwegs viel Zeit, um über Baseball nachzudenken. Timmy hat mich dann am Flughafen abgeholt. Es war toll, ihn wieder zu sehen.“ Timmy Kotowski kennt Fitzgerald aus ihrer gemeinsamen Zeit am College in Kalifornien; vor zwei Jahren waren sie bei den Monterey Peninsula Lobos Teamkollegen. „Er denkt genauso über Baseball wie ich“, sagt Fitzgerald. In Australien war unser neuer Pitcher ein Mannschaftskamerad von Austin Gallagher. „Der hat mir viel gute Dinge über das Team erzählt“, berichtet der Pitcher. „Ich erwarte hier ein gutes Niveau, ein Team, das jedes Spiel gewinnen will und in den Playoffs weit kommen kann.“ Vor allem aber ein Team, das Spaß machen kann. „Darum geht’s nämlich“, sagt Fitzgerald. „Man spielt dann am besten, wenn man Spaß dabei hat.“ Der Australier übernimmt nicht nur die Rolle, sondern auch die Rückennummer 16 von Connor Little, der gerne wieder nach Mainz gekommen wäre, aber aus privaten Gründen absagen musste. „Der war hier richtig gut“, sagt Fitzgerald. „Ich werde mein Bestes geben, um ein würdiger Nachfolger zu sein.“

Nationalität
ger GER
Position
Pitcher
Alter
32
B/T
R/R
Größe
196
Gewicht
102
Vorherige Vereine
Als weiterer Starter steht Tim Stahlmann wieder bereit. Der Präzisionswerfer, der in 370 Bundesliga-Innings 354 Strikeouts und nur 148 Walks geworfen hat, hat seine leichte Schulterblessur überwunden und warf am Freitag und Sonntag jeweils seine zwei bis drei Innings. In der Bundesliga wird Stahlmann erst einmal Closer sein, aber er gibt uns die taktische Flexibilität, die wir an den beiden Wochentags-Spieltagen in Haar (1. Mai) und gegen Ulm (29./30. Mai) brauchen werden.

Als Reliever stehen unserem Coach neben Stahlmann und Wildenhain noch David Bierwirth, Ben Briggs, Timmy Kotowski, Nik Mosier, Jerome Noso, Kevin Schnorbach zur Verfügung, im Notfall vielleicht sogar Maurice Boukadida. Der 17-Jährige zählt noch nicht zum Bundesliga-Roster, teilte sich aber am Samstag mit dem 18-jährigen Catcher Moritz Klages ein bemerkenswertes letztes Inning: Gleich der erste Pitch traf den Schlagmann, dann kam ein Walk, dann fing der Zweitliga-Infielder an, Strikes zu werfen. Dem ersten Strikeout folgte ein Balk, dann der zweite Strikeout. Und bei Runnern auf der zweiten und dritten Base warf Boukadida den entscheidenden, unbrauchbaren Pitch, der zu einem einfachen Flyout ins Rightfield flog.

Zum Schluss ein Strikeout: Mike Otto zeigt beim Comeback, dass mit ihm noch zu rechnen ist.

Und dann steht im Bullpen noch ein alter Bekannter: Der Routinier Mike Otto ist nach mehreren Jahren wieder zurück in der Bundesliga. „Ich liebe Baseball“, sagt der 37-Jährige, „das war immer so. Ich hatte länger nicht mehr so viel damit zu tun, aber über Jahre hatte ich das Gefühl im Bauch, dass noch was da ist, das noch nicht abgeschlossen ist.“

Nationalität
ger GER
Position
Pitcher
Alter
43
B/T
R/R
Größe
191
Gewicht
117
Vorherige Vereine
Mit 520.1 gepitchten Innings (ERA 3.10, 44 Wins, 24 Losses) zählt der gebürtige Schwalbacher, der als Neunjähriger schon für die A’s spielte, zu den großen Werfern der Bundesliga. Zu seinen Karriere-Highlights zählen die Junioren-Europameisterschaft 1999 in Mainz, die Bundesliga-Finalteilnahmen mit den Fürth Pirates (2004) und den Mannheim Tornados (2009), die südafrikanische Meisterschaft 2004 mit Kapstadt, der erste Sieg der deutschen Nationalmannschaft bei einer Weltmeisterschaft. „Ein Shutout über 6.2 Innings gegen Thailand 2007“, erinnert sich Otto, „da war ich noch im Saft.“

Bereits im vergangenen Sommer arbeitete Otto mit vielen Bullpen-Würfen auf sein Comeback hin. Was er jetzt noch im Arm hat, möchte er andere beurteilen lassen. „Ich will Spaß haben“, sagt der Routinier, „und ich bin dankbar, dass ich ihn in Mainz haben darf, weil hier für mich alles angefangen hat. Im Herz bin ich Mainzer. Die Liga werde ich nicht dominieren, die Zeit ist vorbei. Aber ich werde tun, was ich kann, um das Team zu unterstützen. Und wenn ein Inning dem Team hilft, bin ich zufrieden.“ Der Einstand ist gelungen: Am Sonntag schloss Otto sein Comeback-Inning als Closer mit einem Strikeout ab. Text und Fotos: cka

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